Psychotraumata haben in populären Spielfilmen, genauer Filmen, die sich an die Dramaturgie des Hollywooddramas binden, eine bestimmte dramaturgische Funktion, die erzähltechnisch in unterschiedlicher Weise realisiert werden kann. In der Dramaturgie des Hollywoodfilms hat das Psychotrauma in der Perspektive des Erzählers die Funktion einer "Letztbegründung", die für den Zuschauer eine befriedigende Erklärung dafür anbietet, warum sich der Protagonist auf Gedeih und Verderb auf die riskanten Abenteuer der Reise einlässt, die der Film erzählt. In der psychologischen Konstruktion des Helden ist das Trauma ein verborgenes Motiv, das sein Handeln und Erleben meist unbewusst bestimmt und häufig in der Vorgeschichte einer filmischen Figur angelegt ist.