Beschreibung
Kinder schon mal dorthin zu wünschen, "wo der Pfeffer wächst", kommt sicherlich bei vielen Eltern vor, wenn sie mit dem Verhalten ihrer Kinder nicht zurechtkommen. Diesen Wunsch jedoch in die Tat umzusetzen und die Erziehungsverantwortung für die Kinder an den Staat abzugeben, ist in der Regel Ergebnis eines längeren Prozesses von - erfolglosen - gegenseitigen Versuchen, das Verhalten des anderen zu beeinflussen. Das Beharren auf den eigenen Vorstellungen und Vorannahmen bei Eltern wie Kindern verursacht viel Leid und führt nicht selten zu konflikthaften Trennungen. Dieses Buch unterstützt Therapeuten und andere professionelle Helfer beim Umgang mit Familien, in denen eine Trennung von Eltern und Kindern im Raum steht oder bereits stattgefunden hat. Die Autoren schildern, unter welchem Druck Eltern heute stehen und was unser Familienbild dazu beiträgt. Sie raten davon ab, den moralischen Zeigefinger zu erheben, wenn Eltern aufgeben, und stattdessen herauszufinden, was Kinder mit ihrem unkooperativen Verhalten sagen wollen. Anhand von ausführlichen Familiengesprächen und Fallbesprechungen werden Lösungswege aufgezeigt. Der Band ist das Ergebnis einer intensiven und langjährigen Zusammenarbeit zwischen Marie-Luise Conen und einem der Pioniere der Familientherapie, Gianfranco Cecchin, die bis zu dessen Tod anhielt. Es ist dies sein letztes Buch und sein Vermächtnis.
Autorenportrait
Gianfranco Cecchin, (1932-2004), M. D., war Mitbegründer der Mailänder Schule der systemischen Therapie. Als Kodirektor des Centro Milanese Di Terapia Della Famiglia in Mailand wurde er durch seine Pionierarbeit in der Familientherapie weltweit bekannt. Er ist Autor bzw. Koautor zahlreicher Artikel und Bücher, unter anderem des Klassikers "Respektlosigkeit. Provokative Strategien für Therapeuten" (zus. mit Wendel A. Ray und Gerry Lane). MarieLuise Conen, Dr. phil., Dipl.Psych., Dipl.Päd., M. Ed. (Temple University); Leiterin des ContextInstituts für systemische Therapie und Beratung (Berlin); 19932000 Vorsitzende der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie (DAF). Zahlreiche Veröffentlichungen, u. a.: "Wo keine Hoffnung ist, muss man sie erfinden. Aufsuchende Familientherapie" (5. Aufl. 2011), "Wie kann ich Ihnen helfen, mich wieder loszuwerden? Therapie und Beratung in Zwangskontexten" (zus. mit Gianfranco Cecchin, 3. Aufl. 2011).
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