Beschreibung
Als Kant 1784 feststellte, man lebe nicht in einem aufgeklärten Zeitalter, wohl aber in einem Zeitalter der Aufklärung, da war dies gleichermaßen Kritik und Programm: Kritik an den Verhältnissen seiner Zeit und programmatische Aufgabe für die zivilisierte Menschheit. Wenigen Einsichten würde der kritische Zeitgenosse unserer Tage so nachdrücklich zustimmen wie der ersten Hälfte von Kants Diagnose. Doch trauen wir uns auch den Vernunftoptimismus zu, der uns ihrer zweiten Hälfte zustimmen läßt? Die Frage nach der Aktualität der Vernunftaufklärung nötigt insgesamt zu einer kritischen Revision: Was hat uns Kant 200 Jahre nach seinem Tode zu sagen? Der vorliegende Band versammelt die Beiträge einer Hamburger Redenreihe: Aus Anlaß des Kantjahres 2004 stellten sich nachdenkliche Zeitgenossen aus Philosophie, Theologie, Politischer Wissenschaft und Literaturwissenschaft der Frage nach der Aktualität des Kantischen Denkens. Zur Diskussion standen dabei die großen Themen seiner theoretischen und praktischen Philosophie: Kants reflektierter Begriff des Wissens und seine Kritik an der Entmündigung durch Ideologien, seine Begriffe von der Freiheit und der Würde des Individuums, seine Einsicht in die Notwendigkeit eines dauerhaften politischen Friedens erweisen sich in dieser Diskussion als ebenso unverbraucht und unverzichtbar wie sein Vertrauen in die Lebendigkeit der Vernunft und in den Fortschritt der Geschichte. Mit Beiträgen von: Karl Heinz Bohrer Volker Gerhardt Wladimir Gilmanow Otfried Höffe Axel Honneth Wolfgang Huber Peter Graf Kielmansegg Jürgen Mittelstraß Birgit Recki
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