Beschreibung
Die Depression gilt heute als die psychische Störung, bei der in den letzten 20 bis 30 Jahren enorme therapeutische Fortschritte erzielt worden sind. Allerdings nehmen etwa 15% bis 40% der depressiven Erkrankungen einen chronischen Verlauf. Für diese Patienten kann das Therapieziel nicht allein Symptomreduktion und Verhaltensänderung sein, sondern muss das Lebensfeld (Beziehung, Arbeit, Wohnen usw.) einbeziehen und sich an einer Langzeitperspektive orientieren. Auf der Basis ihrer langjährigen Erfahrung in der stationären, teilstationären und ambulanten psychotherapeutischen Behandlung und Begleitung depressiv kranker Menschen stellen die Autoren einen Behandlungsansatz vor. Nach epidemiologischen Anmerkungen wird eine Begriffsbestimmung von "chronischer Depression" in Abgrenzung zu "therapieresistent" bzw. rezidivierenden depressiven Störungen vorgelegt, danach werden Ätiopathogenesemodelle einschließlich Prädiktoren für die Chronifizierung diskutiert und die Behandlung beschrieben. Auch auf die Angehörigenarbeit, soziotherapeutische Maßnahmen und Selbsthilfegruppen wird eingegangen.