Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783905689310
Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S., 1 Illustr., Umschlagbild
Format (T/L/B): 1.4 x 19.6 x 12.6 cm
Auflage: 1. Auflage 2010
Einband: Englische Broschur
Beschreibung
Krankheit und Sterblichkeit wecken bei vielen Menschen den Wunsch nach Überwindung der Beschränkungen, die dem Leben und Erleben durch den Körper vorgegeben sind. Heute erscheint diese Utopie in einem wissenschaftlich-technischen Gewand: Maximierung der Lebenszeit dank Gentechnik, Verschmelzung des Körpers mit Maschinen oder Verbesserungen unserer geistigen Leistungsfähigkeit und Stimmung durch Medikamente. Diese utopisch klingenden Vorstellungen sind teilweise schon reale Leitkonzepte menschlichen Handelns geworden. Doch wie menschlich ist der Traum vom Übermenschlichen? Neben Beiträgen von Jan-Christoph Heilinger und Markus Christen finden sich im Band Interviews und Gespräche mit Ruth Baumann-Hölzle, Nick Bostrom, Katja Crone, Volker Gerhardt, Sebastian Knell, Helen Mayberg, Oliver Müller, Julian Nida-Rümelin, Rolf Pfeifer und Dieter Sturma. In den Texten werden anschaulich die drängenden Probleme diskutiert, die mit einer möglichen biotechnischen Verbesserung des Menschen einhergehen. Die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner Ich persönlich will die Chance haben, einfach viel länger auf dieser Welt unterwegs zu sein. Nick Bostrom Im Wunsch nach einem möglichst langen Leben zeigt sich eine Verbrauchermentalität gegenüber dem eigenen Leben - eine eigentliche Lebensgier. Ruth BaumannHölzle Im Zustand der biologischen Unsterblichkeit wird das Leben zu einem grossen russischen Roulette. Sebastian Knell Zum 'neuen Menschen' wird der optimierte Mensch nicht werden, weil es den viel beschworenen 'alten Menschen' nie gegeben hat. Volker Gerhardt Ein Hirnstimulator für Orgasmen? Wer würde so etwas kaufen wollen? Helen Mayberg Die liberale Gesellschaft stützt sich auf die Idee der Selbstformung, wonach das Individuum nicht verpflichtet ist, sich gewissen Rollenvorstellungen unterzuordnen. Julian NidaRümelin Der kapitalistische Wettbewerb ist ein geeigneter Nährboden für Szenarien biotechnischer Verbesserungen. Katja Crone Für Japaner ist es selbstverständlich, auch in Robotern beseelte Wesen zu sehen. Rolf Pfeifer Der Robodog Aibo ist alles andere als harmlos, weil er vor allem als Manipulationsmaschine ausgelegt ist - er hat nur die eine Funktion, den Menschen zu täuschen. Dieter Sturma Sind Cyborgs Untermenschen mit übermenschlichen Fähigkeiten? Oliver Müller
Autorenportrait
Jan-Christoph Heilinger studierte Philosophie und Literaturwissenschaften in Köln, Paris und Berlin und promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Derzeit forscht er in der Arbeitsgruppe Funktionen des Bewusstseins an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und ist Gastwissenschaftler am Institut für Biomedizinische Ethik der Universität Zürich. Seine philosophischen Forschungsinteressen liegen im Gebiet der Ethik und der philosophischen Anthropologie. Markus Christen ist Wissenschaftsjournalist und promovierte am Institut für Neuroinformatik der Universität/ETH Zürich. Er studierte Philosophie und Naturwissenschaften in Bern. Er beschäftigt sich mit Methoden für die Analyse neurowissenschaftlicher Daten sowie mit ethischen Fragen, die sich als Folge der Fortschritte in der Hirnforschung ergeben. Seit 2007 arbeitet er am Graduiertenprogramm für interdisziplinäre Ethikforschung der Universität Zürich an einem Projekt über neurobiologische Grundlagen der Moral.
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