Tommy Mütze

Eine Erzählung aus Südafrika, Reihe Baobab

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783905804393
Sprache: Deutsch
Umfang: 84 S.
Format (T/L/B): 1.2 x 21 x 13.8 cm
Lesealter: 10-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Dumisani und Doogal, alias Doo-Dudes, sind dicke Freunde und nie um eine gute Idee verlegen. Als mitten im Schuljahr Tommy neu in ihre Klasse kommt, sind aber auch sie erst einmal sprachlos. Dieser Neue trägt eine merkwürdige Mütze, die nur seine Augen freilässt und die er weder im Unterricht noch beim Sport auszieht. Was sagt man dazu?! Die Doo-Dudes rätseln über die Gründe, und bald schon ist die ganze Schule in Aufruhr. Die Spannung steigt von Tag zu Tag, erst am Freitag lüftet sich das Geheimnis

Autorenportrait

Jenny Robson ist in Südafrika geboren, und lebt heute in Botswana, einem Land, das sie sehr liebt. Für ihre zahlreichen Kinder- und Jugendbücher hat sie viele wichtige Auszeichnungen erhalten, darunter den UNESCO-Preis für Kinder- und Jugendliteratur im Dienst der Toleranz. Tommy Mütze ist ihr drittes Buch, das auf Deutsch übersetzt wurde. In ihrem Nachwort sagt Robson: Als ich ein kleines Mädchen war, galten bei uns in Südafrika die Apartheidgesetze. Ich war ein weißes Kind und durfte nur mit anderen weinen Kindern zur Schule gehen. Heute bin ich Lehrerin. In meine Klasse kommen schwarze, weiße und indische Kinder - und Kinder aus gemischten Familien. Das erinnert mich jeden Tag daran, dass in meinem Land ein Wunder geschehen ist.

Leseprobe

1.MONTAG, IN DER ENGLISCHSTUNDE'Ätzend!', fl usterte Dumisani, mein bester Freund. 'Einfachätzend!''Ich weiß', nickte ich. 'Leseverständnis - öde und sterbenslangweilig!'Da saßen wir in der ersten Reihe der Klasse 4SV, das ist die Vierte von Ms Venter, und wunschten uns woandershin. Wirl asen gerade eine tödlich öde Geschichte uber einen Jungen namens Markos. Dieser Markos war auf dem Weg zum Markt.Um Fisch einzukaufen oder auch etwas anderes. Dann mussten wir Fragen zum Text beantworten. Leseverständnis! Zum Sterben langweilig. Warum geht der Junge zum Markt?, zum Beispiel. Was trägt er in seiner Tasche? Woruber macht er sich Gedanken?'Du, Doogal', wisperte Dumisani. 'Ich weiß, warum dieser Typ zum Markt geht.''Warum denn?''Weil sein Lamborghini einen Platten hat!'Ich lachte in mich hinein. Es gibt keinen witzigeren Freund als Dumisani. Es ist großartig, neben ihm zu sitzen. Dann fi el mir auch etwas ein: 'He, Dumz, und weißt du, was er in seiner Tasche hat?''Nein, was?''Na, sein zahmes Elefantenbaby Nudelnase.'Nun kicherte Dumisani. 'Nudelnase! Der ist gut, Doogz.Okay, und warum ist er besorgt?''Weil ', begann ich. Aber da schaltete sich Ms Venter ein:'Doogal! Dumisani! Ruhe!' Unsere Lehrerin sagt uns oft, dass wir still sein sollen. Deshalb sitzen wir auch in der ersten Reihe. Weil wir uns so gerne unterhalten. Aber es ist ziemlich schwierig, still zu sein, wenn man neben jemandem wie Dumisani sitzt.Nun zischte auch Cherise von hinten: 'Ja genau, jetzt haltet endlich die Klappe, ihr beiden! Ich muss mich konzentrieren!'Cherise sitzt allein an einem Zweiertisch, gleich hinter uns.Neben ihr will keiner sitzen. Sie ist sehr klug und sehr besserwisserisch.Klar mussten Dumisani und ich uns zu ihr umdrehen und ein paar unserer prächtigsten Grimassen schneiden. Allerdings schaltete sich da Ms Venter, alias Drachendame, wieder ein.'Doogal! Dumisani! Schaut nach vorn! Also wirklich!'Immer, wenn sie 'Also wirklich!' seufzt, klopft sie sich gleichzeitigauf die Brust. Und dabei steigen dann weiße Puderwolken aus ihrer Bluse auf.Genau in diesem Moment ging die Tur auf und unser Schuldirektor Mr Rasool trat ein, mit einem Kind im Schlepptau.Wir vergaßen alle aufzustehen. Mit Ausnahme von Cherisen aturlich. Der Rest der 4SV guckte nur verblufft, zu fassungslos fur Höflichkeitsregeln.'Kinder, das ist Tommy MacAdam', erklärte Mr Rasool, alias Mr Mosi. 'Denkt daran: An der Colliery Primary bemuhen wir uns, neue Mitglieder freundlich aufzunehmen. Seid also nett und hilfsbereit.'Nicht mal 'Ja, Sir' brachten wir heraus. Auch Cherise nicht.Wir waren völlig damit beschäftigt, den Neuen, diesen Tomm, anzustarren. Er trug die normale grune Schuluniform der CollieryPrimary. Er hatte ganz normale braune Augen. Der Rest war außergewöhnlich: Sein Gesicht, also seine Nase, sein Mund, seine Wangen, sogar die Haare, war versteckt unter einer rot-orangegestreiften, langen Wollmutze! Was sagt man dazu?!

Schlagzeile

Nominierung Dt. Jugendliteraturpreis 2013 - Sparte Kinderbuch>