Beschreibung
Englische Ausgabe! Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Mephisto, der versucht, Doktor Faust die Seele abzuhandeln! Aber wie lautet noch gleich die berühmte Gretchenfrage, was war des Pudels Kern und wer ist eigentlich der Geist, der stets verneint? Goethes wichtigstes Werk als spannende Nacherzählung in der Reihe Weltliteratur für Kinder zeigt, dass große Literatur schon kleinen Lesern Spaß machen kann. Ein Buch voller Magie und Hexenzauber mit faszinierenden Bildern von Klaus Ensikat.
Autorenportrait
Barbara Kindermann, geboren in Zürich, studierte Germanistik, Philosophie und Sprachen in Genf, Dublin, Florenz und Göttingen. Nach dem Abschluss ihrer Promotion war sie mehrere Jahre als Lektorin tätig und gab 1993 erstmals den 3. Band der Grimmschen Sagen heraus. 1994 gründete sie den Kindermann Verlag in Berlin, den sie seither leitet.
Leseprobe
Der Widerstreit zwischen Gott und dem Teufel, dem Guten und dem Bösen, ist uralt, und auch diese Geschichte handelt davon. Doch fangen wir vorne an. Es war ein Tag wie jeder andere. Der liebe Gott saß im Himmel und blickte zufrieden auf die Erde hinab, die er geschaffen hatte. Drei Erzengel umringten ihn respektvoll und lobten sein Werk: die Welt und ihre Bewohner. Da kam Mephisto daher. Der schalkhafte Teufel war mit dem Lob der Engel gar nicht einverstanden. Auch jetzt sprach er höchst abschätzig von Gottes misslungener Erde und ihren fehlerhaften Menschen. Unwillig fragte der Herr: 'Hast du mir weiter nichts zu sagen? Kommst du nur immer anzuklagen? Ist auf der Erde ewig dir nichts recht?' 'Nein, Herr! Ich find es dort, wie immer, herzlich schlecht!', gab Mephisto zuruck. Da fragte Gott: 'Kennst du den Faust?' 'Den Doktor?' 'Ja', sprach der Herr, 'er ist fleißig und bemuht sich sehr, möglichst viel zu können und zu wissen. Ist er mir etwa schlecht gelungen? Ist dieser Mann kein guter Mensch?' Jetzt lachte Mephisto höhnisch: 'Ein guter Mensch? Was wetten wir, dass ich ihn fur mich gewinnen und auf des Teufels Seite locken kann?' Gott wollte mit dem Teufel keine Wette eingehen, aber er gab Mephisto dennoch die Erlaubnis, Faust aufzusuchen und seine Macht an ihm auszuprobieren: 'Versuch es, wir werden sehen, ob es dir gelingt.' Mit diesen Worten wandte er sich ab, die Erzengel wichen zuruck und der Himmel schloss sich. Mephisto jedoch stieg hinunter auf die Erde, um Faust zu treffen und sich bei ihm einzuschmeicheln.
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Kindermann Verlag
Anna Kindermann
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