Beschreibung
So kann es nicht weitergehen. Andrea Hejlskov kommt von der Arbeit nach Hause und kann einfach nicht mehr. Ihr Mann steht im Garten und gräbt planlos Löcher in den Boden, um seiner Depression zu entkommen, und ihre vier Kinder essen ihr Abendbrot jeweils alleine in ihren Zimmern vor dem Computer. Es ist allen klar: Das ist nicht das Leben, das sie führen wollen. Andrea und ihr Mann entscheiden sich, alles grundlegend zu ändern und nach dem zu suchen, was im Leben wirklich zählt. Und vor allem wollen sie raus in die Natur, weg von der Zivilisation mit ihren Anforderungen und Eingrenzungen. Als ihnen eine Hütte in einem Waldstück in Schweden angeboten wird, wird auf einmal alles sehr real. Die dänische Autorin Andrea Hejlskov berichtet in ihrem Buch von einem radikalen Entschluss - einem wahnwitzigen Aufbruch ins Grüne, aber eben auch ins Ungewisse. In ihrem ersten Jahr im Wald geht eigentlich fast alles schief: Die Familie muss die grundlegendsten Dinge des täglichen Lebens neu lernen, etwa wie man Holz hackt, eine Blockhütte baut, im Freien kocht, wie man sich verhält, wenn jemand sich verletzt oder krank wird. Manchmal sind die Probleme kaum zu bewältigen, manchmal denken die Eltern ans Aufgeben, manchmal machen die Abenteuer auch großen Spaß. Die Ehrlichkeit und Konsequenz, mit der die Autorin diese sehr persönlichen Erlebnisse schildert, ist bemerkenswert. Vor allem aber ist dies die Geschichte einer Familie, die sich auf ungewöhnliche Weise neu entdeckt - und dadurch ganz neu zusammenfindet.
Leseprobe
'Ich fühle mich ein bisschen, als hätten wir einander verloren', sage ich. 'Fühlt ihr euch auch so?" 'Seit wann?', fragt Victoria, dreht ihren Kopf und sieht mich an. 'Ich weiß es nicht. Schon eine ganze Weile lang. Als ihr klein wart, habe ich eine starke Verbindung zu euch gespürt, aber die ist mit der Zeit schwächer geworden wegen all dieser. alltäglichen Umstände. Wir waren jeden Tag zusammen und ich wusste, was in eurem Leben passiert. Jetzt habe ich das Gefühl, euch kaum noch zu kennen, und.' Schweigen. 'Und ich habe das Gefühl, euch verraten zu haben.' Silas stellt irritiert seine Tasse auf den Tisch. 'Ja, okay, aber was heißt das? Was gibt es da zu besprechen?' 'Und was hat das mit uns zu tun?', fragt Sebastian, der Rationale, der Vernünftige; jetzt lächelt er nicht mehr. 'Was sollen wir dagegen machen?' 'Wir denken darüber nach, ein Jahr Pause von diesem Leben zu machen. Um Abstand zu gewinnen und über alles nachzudenken.' 'Wie das?' Jeppe fährt fort: 'Wir dachten, dass wir ein Haus im Wald bauen könnten. Wir könnten ganz von Null anfangen und herausfinden, was man als Mensch können muss. Die ganz grundlegenden Dinge. Wie man Feuer macht, wie man eine Behausung baut. wir könnten uns all das beibringen, was wir verlernt haben und.' 'Ohne Computer?' Silas versucht nicht, seine Wut zu unterdrücken. Ich versuche, ihn zu beruhigen. 'Also. ja, das war schon so gedacht, aber wir können die Computer auch mitnehmen.' Ich sehe Jeppe an. Jeppe zuckt mit den Schultern. 'Es geht darum, etwas zu tun. Zusammen. Als Familie. Es geht darum, etwas zu lernen, die Sachen, die man in der Schule nicht lernt.' Sebastian, ganz Ohr: 'So wie Jagen und Angeln und so?' 'Ja.' 'Bekomme ich dann ein Gewehr?' 'Na ja. ja, vielleicht.' 'Wenn ich ein Gewehr bekomme, bin ich dabei', sagt er und sieht mich an.
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