Beschreibung
Inhalt Einleitung: Von den Prinzipien einer intellektuellen Partei: Freiheit und Heiligung Erstes Kapitel: Thomas Münzer gegen Martin Luther Zweites Kapitel: Die protestantische Philosophie und die Freiheitsbegriffe der französischen Revolution Drittes Kapitel: Franz von Baader und die christliche Renaissance in Frankreich und Russland Viertes Kapitel: Die deutsch-jüdische Konspiration zur Zerstörung der Moral Nachwort Anmerkungen Register 'Wenn man will, ist der Sinn dieses Buches, dass es die während des vierjährigen Krieges [Erster Weltkrieg] gegen die Regierungen der Mittelmächte erhobene Schuldfrage systematisch ausdehnt auf die Ideologie der Klassen und Kasten, die diese Regierungen möglich machten und stützten. Die deutsche Staatsidee hat den deutschen Gedanken vernichtet. Die deutsche Staatsidee ist es, die ich mit diesem Buch treffen will. Um sie in all ihrer Macht und volkswidrigen Tradition darzutun, musste ich sie historisch entwickeln und Gesichtspunkte aufstellen für die Kritik ihrer hervorragendsten Repräsentanten. Um die deutsche Denkart in ihrem ganzen Relief hervortreten zu lassen, suchte ich das Gegenbild aufzustellen, das kein anderes sein konnte, als ein konsequent christliches, wie es im Bewusstsein führender europäischer Geister seit hundert Jahren zu einer universalen Renaissance strebt. Und da Ich den religiösen Despotismus für das Grab des deutschen Gedankens hielt, versuchte ich, das neue Ideal ausserhalb des Staates und der historischen Kirche in einer neuen Internationale der religiösen Intelligenz zu begründen. Es kennzeichnet die Freiheit, dass sie so wenig verwirklicht werden kann, wie Gott zu verwirklichen ist. Es gibt keinen Gott ausser in der Freiheit, wie es keine Freiheit gibt ausser in Gott.' (Hugo Ball im Vorwort)
Autorenportrait
Hugo Ball (1886-1927) war Dramaturg und Schriftsteller. Er gilt als Mitgründer der Dada-Bewegung. Nach dem Abitur Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in München und Heidelberg. In Berlin Ausbildung zur Hilfskraft für »Regie, Dramaturgie und Verwaltungsfragen« an Max Reinhardts Schauspielschule. Im selben Jahr erste Veröffentlichung im Rowolth Verlag. 1911/12 arbeitete er als Dramaturg am Theater Plauen, von 1912 bis 1914 an den Münchner Kammerspielen. Im Mai 1915 emigrierte er gemeinsam mit Emmy Hennings in die Schweiz. Im Februar 1916 gründete er mit Hans Arp, Tristan Tzara und Marcel Janco in Zürich das Cabaret Voltaire, wo er im Juni zum ersten Mal eines seiner Lautgedichte vortrug, das als die »Wiege des Dadaismus« gilt. Hugo Ball zog sich jedoch schon bald wieder aus dem Kreis der aktiven Dadaisten zurück und arbeitete von 1917 bis 1919 als Mitarbeiter, schließlich als Verlagsleiter der Freien Zeitung, für die er politische Tageskommentare und kritische Beiträge verfasste. Nach seiner Heirat 1920 mit Emmy Hennings wohnte Ball, unterbrochen von einem Italienaufenthalt, unterhalb von Montagnola. Seit seinem Umzug ins Tessin verband ihn eine enge Freundschaft mit Hermann Hesse, dessen Biografie er schrieb und die 1927 erschien. Im selben Jahr starb er und wurde auf dem Friedhof Sant'Abbondio in Gentilino beigesetzt, auf dem auch seine Frau Emmy und Hermann Hesse begraben sind.