Beschreibung
Wenn ich hiermit meine Wiener akademische Antrittsvorlesung veröffentliche, so bin ich dabei von der Absicht geleitet, Überzeugungen und Arbeitsgrundsätze, die bei meinen Forschungen auf dem Gebiete der mittelalterlichen Philosophie- und Theologiegeschichte sich in mir gebildet haben, im Zusammenhänge vorzulegen. Ich habe diese Antrittsrede am 14. April 1913 gehalten, als ich die Lehrkanzel für christliche Philosophie an der theologischen Fakultät der Universität Wien übernahm als Nachfolger des jetzigen k. u. k. Hof- und Burgpfarrers Msgr. Dr Ernst Seydl, der durch ein Dezennium dieses Lehramt in Wort und Schrift aufs segensreichste verwaltet hat. So, wie diese Antrittsvorlesung im Druck erscheint, ist sie wesentlich erweitert und ergänzt. [Aus dem Vorwort]
Autorenportrait
Martin Grabmann (1875-1949), deutscher Dogmatiker, Theologe, Philosoph und Historiker. Von großer Bedeutung sind seine Forschungen zur mittelalterlichen Philosophie und Theologie. Martin Grabmann studierte 1893-1898 am Eichstätter Bischöflichen Lyzeum Philosophie und Theologie. Er empfing 1898 die Priesterweihe. In Rom am Thomaskolleg der Dominikaner setzte Grabmann seine Studien fort. Er wurde 1901 zum Dr. phil. und 1902 zum Dr. theol. promoviert. Im Herbst 1906 wurde Grabmann außerordentlicher Professor der Dogmatik am Bischöflichen Lyzeum in Eichstätt und 1913 ordentlicher Professor für Christliche Philosophie an der Theologischen Fakultät in Wien. Von 1918 an bis zur Aufhebung der Theologischen Fakultät 1939 lehrte er in München Dogmatik und siedelte im Mai 1943 nach Eichstätt über. Grabmann betrieb umfangreiche Quellenforschung zur Philosophie- und Theologiegeschichte des Mittelalters und verfaßte grundlegende Werke zur Scholastik.