Kuhhandel

Ein Allgäu-Krimi, Kommissar Gerhard Weinzirl 3

Auch erhältlich als:
7,95 €
(inkl. MwSt.)
In den Warenkorb

Nicht lieferbar

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442470150
Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 18.7 x 11.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Nicht nur für Allgäuer - ein Allgäuer Regionalkrimi Die Tote, die Kommissar Gerhard Weinzirl an der Ruine Eisenberg in Zell im Allgäu findet, war eine alte Bekannte: Dass die lebenslustige Tierärztin Svenja Selbstmord begangen haben soll, kann der Kommissar kaum glauben - daran ändert auch der Abschiedsbrief nichts, der sich wenig später findet. Auch Jo, die Tourismusdirektorin und beste Freundin der Toten, hat ihre Zweifel und nimmt die Sache selbst in die Hand: Im Alleingang und jenseits der Legalität spioniert Jo Svenjas Chef, dem dubiosen Tierarzt Dr. Ostheimer nach. Und stößt nicht nur auf zahllose Ungereimtheiten, sondern auch auf mysteriöse Todesfälle im Stall eines Bauern .Der dritte Fall für Kommissar Gerhard Weinzirl und die Spürnase Johanna Kennerknecht.

Leseprobe

Jo schaute auf die Uhr. So unp?nktlich war Svenja eigentlich nie. Jo hasste Unp?nktlichkeit, Falco wohl auch. Er hatte einem Entfesselungsk?nstler gleich bereits zum dritten Mal den Knoten seines F?hrstricks aufgebissen. Die eifrigen Autoren von Pferderatgebern sollten ihn mal kennen lernen. Falco ?ffnete jeden auch noch so unl?sbaren, angeblich absolut pferdesicheren Knoten. Fenja hingegen verbiss sich gerade in ihre Anbindestange, sie empfand sich wohl als die Reinkarnation eines kanadischen Bibers, und Fj?lla, Fenjas zweij?ige, halbstarke Tochter, grub um. Sie hackte und harkte mit dem rechten Vorderhuf und w?rde es wohl heute noch bis zum Mittelpunkt der Erde schaffen - falls Svenja nicht bald auftauchen w?rde. Jo rief in der Praxis an, der AB verwies auf eine Mobilnummer. Nachdem es qu?nd lange gel?et hatte, sagte Svenjas tiefe Altstimme, man m?ge in extremen Notf?en doch bitte die Tierklinik in Gessertshausen oder Die?n anrufen oder aber eine Nachricht hinterlassen. Na ja, eine Impfung war ja kein echter Notfall. ?Hi, Viechdokterin, Jo hier, vielleicht hab ich da was durcheinandergebracht, aber ich dachte, wir w?n am Donnerstag um 14 Uhr 30 bei mir am Hof verabredet gewesen. Wegen der Impfung. Ja, ? okay, vielleicht rufst du mal zur?ck. Du hast vielleicht 'ne Stei?eburt oder h?st sonst bis zum Hals in 'ner Kuh. Also nicht du hast die Stei?eburt.? Jo gluckste und brach ab. Svenja war seit vierzig Minuten ?berf?ig, viel zu lang f?r Lady ?erp?nktlich. Jo entlie?erst mal Biber-Fenja auf die Weide, dann Zirkus-Falco. Fj?lla musste als erzieherische Ma?ahme noch drei Minuten stehen bleiben. Da Jo aber bef?rchtete, dass das Pony demn?st im hei?n Erdkern ankommen oder zumindest Jules Vernes Professor und Axel bei ihrer Reise zum Mittelpunkt der Erde treffen w?rde, schickte sie auch dieses l?ige Pferdewimmerl auf die Koppel. Seit sie ihre Pferde direkt hinterm Haus hatte, war die Pferdehaltung f?r Jo ein pures Vergn?gen. Die Nachbarn Gschwendtner hatten schlie?ich doch ein Einsehen gehabt, Jos Flehen erh?rt und ihr einen Offenstall auf eine Wiese gebaut. Au?rdem konnten sie die Stallmiete ganz gut brauchen. Aber Matthias, ?Hias?, Gschwendtner hatte noch immer seine liebe Not mit seiner ?g'studierten Rossb?rin?, wie er Jo scherzhaft nannte. Er fand es ja durchaus lobenswert, dass eine ?Frau Doktar? Bulldog fahren konnte, aber dass die Tiere einfach so nutzlos rumgammelten, fra?n und schissen, ohne daf?r arbeiten zu m?ssen, das missfiel ihm. Was ihm auch missfiel, war die Tatsache, dass sogar Jos Tierarzt eine Frau war. Und dann war ein wirklich rabenschwarzer Tag gekommen, der Hias' Weltbild komplett aus allen Verankerungen gerissen hatte. Resi, seine Frau, war ?ber die Wiese gerannt. ?Des K?le kommt it und dem Hias sei Tierarzt au it. Dir sind doch au Viechdoktar??, hatte sie zu Svenja gewandt gesagt. Die hatte nicht lange gez?gert und war von Hias mit den Worten begr?? worden: ?Ja, kannsch du des au? Des isch fei schwer, i versuachs scho a Stund.? ?Ja, genau deshalb bin ja ich da?, hatte Svenja durchaus lakonisch geantwortet. ?Sollen mir it besser an Ma holen??, hatte Hias noch einen draufgesetzt. Schlie?ich hatten sie sich darauf geeinigt, dass Hias Svenja nun endlich seine Kuh pr?ntieren w?rde, und wenn sie das Kalb wirklich nicht rauskriegen sollte, dann k?nnte man ja immer noch Arnold Schwarzenegger rufen. Svenja hatte ihm zehn Minuten sp?r das Kalb in die Arme gedr?ckt mit den Worten: ?Wollen Sie mich noch mal fragen, ob ich des kann, und einen Mann fragen?? Verlegenes Murmeln war die Antwort. Die Kr?nung war gewesen, als Svenja sich in der Milchkammer ges?ert hatte und Resi grinsend gemeint hatte: ?Der red allat so an Soich! Des geht it in sein Grind nei, dass du des kannsch. Dass a Wieb d Griffl in am Viech hot. Wie lang hosch braucht?? ?Zehn Minuten?? Svenja hatte verschmitzt gel?elt und ihr verschwiegen, dass die Sache ziemlich kritisch gewesen war. Svenja machte sich nie wichtig. ?An Duusl hots halt ghett!