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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783446204416
Sprache: Deutsch
Umfang: 480 S.
Format (T/L/B): 4.2 x 22 x 15.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Er ist ein lausiger Baseballspieler. Umso merkwürdiger, dass Ethan plötzlich von einem Talentspäher und Abgesandten aus einer anderen Welt dazu ausersehen wird, gegen den Kojoten, den Verursacher alles Bösen, in den Kampf zu ziehen. Eine nicht gerade Furcht erregende, aber sehr absonderliche Truppe aus fantastischen Gestalten zieht mit Ethan und seiner Freundin Jennifer los, um die Welt - nein: die Welten! - zu retten. Das erste Jugendbuch des Pulitzer-Preisträgers bietet fantastische Literatur vom Feinsten.

Autorenportrait

Homepage von Michael Chabon

Leseprobe

Es war der merkwürdigste Augenblick an diesem Morgen, der bis dahin schon merkwürdig genug gewesen war. Als Ethan zur Bank zurückkam, drehte sich niemand nach ihm um, als sei seine Abwesenheit überhaupt nicht aufgefallen. Aber im selben Augenblick, als sein Hintern das glatte Kiefernholz der Bank berührte, sah Mr. Olafssen zu ihm herüber und gab ihm das verhängnisvolle Zeichen.'Okay, Ethan, du Sportskanone. Bringen wir dich ins Spiel.'Wie sich herausstellte, sah es für die Roosters nicht mehr ganz so rosig aus wie noch vorhin, als er sich verdrückt hatte. Die Angels hatten ins Spiel zurückgefunden und sechs Punkte erzielt, sodass es jetzt 11:8 stand. Mittlerweile lief die erste Hälfte des siebten und letzten Innings, und nach den Regeln des Anstands, der Fairness und der Clam Island Mustang League musste Mr. Olafssen jeden gesunden Spieler wenigstens ein halbes Inning in jedem Match spielen lassen. Die Roosters hatten im siebten noch keinen Punkt erzielt. Zwei waren aus, zwei auf Bases, und ausgerechnet Ethan sollte nun ihren Vorsprung ausbauen.'Rein mit dir', sagte Mr. Olafssen, so wie er es immer tat. 'Rein mit dir und hau ihn weg.' Aber Ethan wollte ihn nicht weghauen. Normalerweise, wenn er zum Schlag kam, versuchte er erst gar nicht, den Ball zu treffen. Er behielt den Schläger einfach auf der Schulter und hoffte auf einen Walk. Tatsächlich fürchtete er sich davor, am Schlagmal etwas anderes zu probieren. Und er hatte Angst, vom Ball getroffen zu werden. Vor allem aber hatte er einen Riesenbammel davor, drei Luftlöcher zu schlagen und ausgemacht zu werden. Gab es einen schlimmeren Fehler? Viele gegnerische Pitcher in der Mustang League waren nicht besonders gut, und so ging seine Taktik, einfach nur dazustehen und darauf zu hoffen, dass vier ungültige Würfe über die Platte flogen, häufig auf. Aber bei den anderen Spielern war sie gar nicht gern gesehen. Ethans Spitzname in der Mustang League war denn auch 'Hundejunge', weil er immer auf einen Walk zum ersten Base spekulierte.Auf dem Weg zur Platte schleifte er den Schläger hinter sich her wie ein Höhlenmensch im Zeichentrickfilm seine Keule. Er legte sich den Schläger über die Schulter - sie schmerzte noch von der Vollbremsung, die sein Vater hingelegt hatte, um den kleinen Affenfuchs nicht zu überfahren - und blickte hinüber zu seinem Vater, der beide Daumen in die Höhe reckte. Dann sah er zu Per Davis, der jetzt für die Angels warf. Per wirkte beinahe traurig, als er Ethan sah. Er zuckte zusammen, stöhnte und machte seinen Ausfallschritt. Einen Augenblick später spürte Ethan einen Luftzug an den Händen.'Her-ite ONE!', brüllte der Schiedsrichter, Mr. Arch Brody von Brodys Apotheke, der sich etwas darauf einbildete, dass er Balls und Strikes, schlechte und gute Würfe, wie seine Kollegen in den amerikanischen Profiligen ausrief.'Los, Hundejunge', rief Kyle. 'Nimm den Schläger von der Schulter.''Los, Hundejunge', riefen die anderen Jungs.Ethan ließ einen zweiten Ball von Per Davis vorbeizischen.'Her-ite TWO!', rief Arch Brody.Ethan vernahm die krächzende Stimme Ringfinger Browns. 'Beim nächsten Mal machst du dich besser zum Schwingen bereit.'Ethan suchte mit den Augen die Menge ab, konnte den Alten aber nirgends entdecken, obwohl die Stimme so geklungen hatte, als stehe er ganz in seiner Nähe. Aber er bemerkte, dass Jennifer T. ihn ansah.'Atmen', erinnerte sie ihn, indem sie tonlos die Lippen bewegte. Ethan fiel auf, dass er die Luft anhielt, seit Mr. Olafssen in seine Richtung blickte.Er machte einen Schritt vom Schlagmal, holte Luft und trat wieder zurück, fest entschlossen, es endlich zu probieren. Bei einem Count von 0-0 auf sein Glück zu hoffen, war eine Sache, aber wenn man bereits zwei gute Würfe durchgelassen hatte, war es vielleicht ratsamer, einen Schlag zu riskieren. Als Per Davis zum dritten Wurf ausholte, umklammerte Ethan fest den Schaft des Schlägers und wippte mit den Schultern. Doch bevor er den Schläger schwang, tat er l ... Leseprobe