Beschreibung
Das Kunstmuseum, eine der erfolgreichsten Erfindungen der europäischen Kulturgeschichte, durchlief eine dramatische Entwicklung. An seinem Beginn stand die Auflösung der Wunderkammer fürstlicher Provenienz. Erst in der Zeit der Französischen Revolution, als Vandalismus die Kunst bedrohte und Napoleons Kunstraub Gemälde und Statuen aus ganz Europa nach Paris brachte, fand es im Louvre zu einer vorläufigen Form. Am Beispiel der Museumsinsel in Berlin zeigt Ritter schließlich die kontroverse Geschichte des Museumsgedankens selbst. So sollte ausgerechnet die Integration von Gegenwartskunst - in diesem Fall jener des späten 19. Jahrhunderts - dem Museum als Hort und Symbol der Vergangenheitsbewahrung neues Leben einhauchen.
Autorenportrait
Henning Ritter, 1943 geboren, starb 2013 in Berlin. Von 1985 bis 2008 verantwortete er das Ressort Geisteswissenschaften der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zuletzt veröffentlichte er Notizhefte (2010), für die er 2011 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde, Verehrte Denker (2013) und Die Schreie der Verwundeten (2013).
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