Nächstes Jahr in Marienbad

Gegenwelten jüdischer Kulturen der Moderne, Jüdische Religion, Geschichte und Kultur 6, Jüdische Religion, Geschichte und Kultur (JRGK) 6

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525569955
Sprache: Deutsch
Umfang: 246 S., 8 Fotos
Format (T/L/B): 2.1 x 3.8 x 16.1 cm
Auflage: 1. Auflage 2007
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Über einen Zeitraum von mehr als fünfzig Jahren galten die westböhmischen Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad als sommerliche Zentren jüdischen Lebens in Europa. Nicht nur das deutsche und österreichische Bürgertum reiste nach Böhmen, auch chassidische, bürgerliche und mittellose Juden aus Osteuropa kamen alljährlich zur Kur. Diese heterogenen jüdischen Kulturen entwickelten in der zeitlichen und räumlichen Begrenztheit des Aufenthalts und des intimen sozialen Klimas des Kurorts außergewöhnliche Wahrnehmungs- und Kommunikationsräume. Auf der Schnittstelle zwischen Kultur-, Literatur- und Medizingeschichte analysiert Mirjam Triendl-Zadoff Entwicklungen und Veränderungen dieser temporären 'jüdischen Orte' von ihrem Beginn während des späten 19. Jahrhunderts über den Ersten Weltkrieg bis zu ihrem Ende in den späten 30er Jahren. Vom idyllischen Paradies des bürgerlichen Massenkurbades zum Zufluchtsort für jüdische Flüchtlinge, die während des Ersten Weltkriegs aus den östlichen Teilen der Habsburgermonarchie nach Böhmen kamen, bis hin zu den ersten Jahren der tschechoslowakischen Republik, als Karlsbad und Marienbad zu Zentren für zionistische Veranstaltungen und Kongresse wurden, veränderten die westböhmischen Kurorte ihre Funktion, nicht aber ihre zentrale Rolle innerhalb einer 'jüdischen' Topographie des Sommers in Mittel- und Osteuropa.

Autorenportrait

Prof. Dr. Mirjam Zadoff, Professorin für Jüdische Studien und Geschichte, Inhaberin des Alvin H. Rosenfeld Chairs, Indiana University Bloomington.

Leseprobe

Before World War II the West-Bohemian spas Carlsbad, Marienbad and Franzensbad were places where Jews from all over Europe gathered. Despite its briefness, the exceptionally social nature of the stays enabled complex relationships to develop between bourgeois and orthodox cultures.>