Beschreibung
Die Internet-Gesellschaft auf den Weg vom Haben zum Sein Zahlreiche Beispiele und der lockere Stil des Autors machen die Lektüre zu einem Lesevergnügen. "Die Welt verändert sich - spielen wir mit!" lautet Rushkoffs Maxime. Ein Slogan, der Lust macht auf Zukunft. Der Kulturkritiker und Trendscout Douglas Rushkoff zeigt, dass die Verbreitung des Internet zu einer Umpolung im Stile einer zweiten Renaissance geführt hat. Ein völlig neuer Typus von Kommunikation und Beziehungen entsteht, bei dem hierarchische Strukturen vom interaktiven Prinzip abgelöst werden. Die Open-Source-Gesellschaft erlaubt allen gleichermaßen Zugang zu Wissen, und die Menschen unserer westlichen Gesellschaften entwickeln sich von manipulierbaren Konsumenten zu informierten Mitgestaltern eines sozial-wirtschaftlichen Netzwerks. "Packende Analyse. Dies ist eines jener Werke, die uns nicht nur neue intellektuelle Anstösse geben, sondern uns auch helfen, die derzeitige Entwicklung unserer Gesellschaft besser zu verstehen und in einer erfrischend anderen Perspektive zu sehen." Luxemburger Tageblatt "Rushkoffs Analyse der vernetzten Open-Source-Gesellschaft ist ein Aufruf zum Mitspielen in einer Epoche, deren Leitgedanke das Kollektiv ist - denn alles und jeder ist miteinander verknüpft." Chilli, Freiburger Stadtmagazin "Ob Douglas Rushkoffs ''neue Renaissance'' auch tatsächlich stattfinden und ein Zeitalter der Kooperation zum wechselseitigen Vorteil anbrechen wird? In seinen bisherigen Büchern wie etwa dem 1994 erschienenen Klassiker ''Media Virus'' hat sich Rushkoff als scharfsinniger Analytiker und guter Prognostiker technischer und gesellschaftlicher Entwicklungen erwiesen. Es bleibt zu hoffen, dass es auch diesmal so ist." ORF Hörfunk
Autorenportrait
Douglas Rushkoff ist Autor von acht Büchern über neue Medien und kulturelle Entwicklung, die in über 20 Sprachen übersetzt worden sind. Er analysiert die Art und Weise, wie Menschen, Kulturen und Institutionen sich entwickeln und einander beeinflussen. Während der vergangenen vier Jahre hat er als Professor für virtuelle Kultur im Rahmen des New York University''s Interactive Telecommunications Program unterrichtet. Er schreibt u.a. für Time, The Guardian oder Esquire und wird zu bekannten Fernseh-Shows wie Politically Incorrect und NBC Nightly News eingeladen.
Leseprobe
Vorwort Im Vorwort dieses Buches müsste ich Ihnen eigentlich einen gehörigen Schrecken einjagen. Ich müsste Ihnen erzählen, dass die Welt sich verändert und Ihnen daher Unheil droht, wenn Sie sich und Ihr Unternehmen dieser Wandlung nicht anpassen können. Dieser unheilschwangeren Ankündigung folgt ein düsteres Bild der Zukunft. Mein Job wäre es in solch einem Szenario, hier schon Ihr Vertrauen zu gewinnen, sodass Sie bereit sind, Ihre gewohnte Weltsicht aufzugeben und meiner Einschätzung der Lage zu folgen. Das ist der beste Trick überhaupt, um ein Buch zu verkaufen - leider ist es kein besonders guter Trick. Denn die Welt wird sich nicht drastisch wandeln. Der Wandel ist längst vollzogen, die Veränderung bereits eingetreten. Genauer gesagt, stecken wir mittendrin. Wir brauchen also keinen Trendscout mehr, der uns die Zukunft vorhersagt. Es genügt, wenn wir Augen und Ohren aufmachen. Nachdem ich Ihnen programmgemäß einen ordentlichen Schock versetzt hätte, müsste ich Ihnen dann den einzig möglichen Pfad zur Rettung weisen. Natürlich weiß nur ich, wo dieser Pfad verläuft ... Dann zählte ich einige Unternehmen auf, die ich als Consultant beraten habe. Diese Unternehmen hätten meine Anweisungen exakt befolgt und erzielten so große Erfolge. (Die Firmen, die erfolglos denselben Weg gingen, lasse ich natürlich weg.) Dann fügte ich noch ein paar Fallstudien von anderen Unternehmen an, um meiner These mehr Gewicht zu verleihen. Der Haken daran ist, dass Sie keine Vorbilder mehr benötigen. Sie brauchen die Methoden und Prozesse, durch die andere zu Erfolg kamen, nicht mehr zu analysieren und nachzuahmen. Dies verdankt sich zum größten Teil dem Wandel, der im Moment gerade stattfindet. Nachahmung ist ein Verliererspiel, das Sie letztlich nur von Ihren eigenen Fähigkeiten abschneidet und Sie abhängig macht vom Fachwissen anderer. Es ist unsinnig, nicht auf die eigenen intuitiven Erkenntnisse zu hören und stattdessen Methoden anzuwenden, die anderen Unternehmen in anderen Situationen nützlich waren. Jede Firma hat ihre eigene Geschichte. Es wird Zeit, dass Sie die Ihre endlich zu Papier bringen! Anders als in den meisten Büchern zum Thema Marketing und Unternehmensführung geht es hier nicht um eine Reihe von Lektionen, die Sie von anderen Unternehmen und Organisationen lernen sollen. Denn das Reich der Verlierer ist übersät mit den Überresten jener, die beim Versuch, den Rezepten anderer zu folgen, eine Bauchlandung erlitten. In einigen Fällen liegt dieses Scheitern gar nicht so lange zurück. Sie - nicht irgendjemand sonst - sind der Experte in dem, was Sie tun. Für die meisten Unternehmen ist diese schmerzlich augenfällige Erkenntnis an sich schon eine erschreckende Aussicht. Vor etwa einem Jahr zum Beispiel rief mich der Vorstandsvorsitzende einer großen Einzelhandelskette aus dem Sektor Unterhaltungselektronik an. Er bat mich, für ihn eine neue Kommunikationsstrategie zu entwickeln. Er hatte eines meiner Bücher über die Kultur des Internets gelesen und fragte sich nun, ob ich auch für ihn eine Marketingstrategie 'below the line' entwickeln könne, von denen in letzter Zeit so viel die Rede sei. Er wollte weniger 'Saatchi-&-Saatchi'-Werbung und mehr 'Craigslist'. Damit meinte er, er wolle künftig weniger auf teure, hochgradig konzeptualisierte Kampagnen setzen, die von Agenturen wie der englischen Saatchi & Saatchi ausgetüftelt wurden, sondern seine Werbung direkter machen und stärker auf Online-Gemeinschaften ausrichten, wie sie sich beispielsweise rund um Craigslist entwickelt hatten, ein virtuelles schwarzes Brett, das seinen Ursprung in San Francisco und Umgebung hat. Als ich mir den Geschäftsplan, die Produktlinie und die Kundenrückmeldungen der Firma ansah, erkannte ich schnell, dass der Herr ein weit größeres Problem bewältigen musste als nur eine nichtfunktionale Werbung. Das Unternehmen hatte vollkommen die Orientierung verloren. Es verprellte seinen Kundenstamm, indem es die Unterhaltungsel ...