Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Sprache einer Nation hat ihren ganz persönlichen Charakter, welcher über Jahrhunderte geprägt wird, sei es durch geschichtliche Ereignisse oder Entwicklungen im Land und der Welt. Durch die Sprache bekommen wir Aufschluss über die Kultur, die Menschen und die Geschichte des Landes. Dabei ist Sprache kein starres Gerüst und entwickelt sich fortlaufend, sie kann als Spiegel der Zeit betrachtet werden. Die Russische Sprache, mit insgesamt etwa 280 Millionen Sprechern, davon 160 Muttersprachlern, gilt heute als eine der am weitesten verbreitetetsten Sprachen Europas. Russisch ist die Sprache zahlreicher bedeutender Werke der Weltliteratur und Namen wie Tolstoi, Dostojewskij, Lomonosov, Karamzin und Puskin sind weltweit bekannt und genießen eine große Leserschaft. Die russische Sprache, so wie wir sie heute kennen, durchlief einen jahrhundertelangen Prozess bis sie zu einer polyvalenten, kodifizierten, allgemeinverbindlichen und stilistisch differenzierten Standardvarietät wurde und sprachliche Einflüsse wie vor allem Altkirchenslawisch und Französisch in sich zusammenführte und vereinte. Im Folgenden wird die russische Sprache von ihren Anfängen bis hin zu der Schaffung als Standardvarietät betrachtet. Zunächst wird dazu der Ursprung und der Begriff der Literatursprache erläutert. Anschließend wird die Kiewer Periode und die Rolle des Altkirchenslawischen geschildert und dem darauffolgenden zweiten Südslawischen Einfluss oder auch Re-bulgarisierung genannt. Die Westernisierung Peter des Großen wird darauf näher betrachtet, gefolgt von Lomonosov und sein Einfluss auf die russische Sprache. Daraufhin werden die großen Schriftsteller Karamzin und Puskin in ihrer Bedeutung für die russische Literatursprache beleuchtet und abschließend die post-revolutionäre Periode und das Fazit.