Erfolgreiche und verfehlte Prozesse der wirtschaftlichen Entwicklung in den neuen Bundesländern sind nicht nur von staatlichen Vorgaben abhängig, sondern auch von Handlungsorientierungen und Leitideen der Akteure und Institutionen vor Ort. Anhand detaillierter empirischer Untersuchungen in einem ostdeutschen Landkreis zeigen die Autoren auf, was aus den vor der 'Wende' bestehenden Akteursbeziehungen geworden ist und wie sich ein neues kreisliches Akteursnetz entwickelt. Welche Kommunikations- und Interaktionsbeziehungen haben sich herausgebildet? Worin liegen die unterschiedlichen Optionen, Motivationen und Blockaden der Akteure? Welche institutionellen Kommunikationsstrukturen haben sich ergeben? Aus dem Vergleich der Akteursbeziehungen zweier Gewerbegebiete des Kreises können somit Erklärungen für Erfolge und Mißerfolge der Wirtschaftsförderung abgeleitet werden. Resümee: Quer zu den Strukturen von Parteien und Interessengruppen entwickeln sich neue Akteurskoalitionen, die um die Hegemonie für die inhaltlichen Orientierungen der weiteren Wirtschaftskonzeption des Kreises ringen. Diese Entwicklung ist nicht abgeschlossen, sondern bleibt in ihren Richtungen und Wirkungen offen.

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