Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783835341265
Sprache: Deutsch
Umfang: 3052 S., 56.56 MB
Auflage: 1. Auflage 2016
E-Book
Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen
Beschreibung
Die erste vollständige Edition eines der erschütterndsten Dokumente der NS-Herrschaft.
Zwischen 1940 und 1944 pferchten die Nationalsozialisten im besetzten Lodz (später umbenannt in Litzmannstadt) nahezu 200.000 Juden auf etwas mehr als vier Quadratkilometern zusammen. Zu den erschütterndsten Dokumenten aus dem Getto Litzmannstadt gehört die so genannte Getto-Chronik. Dieser rund 2000-seitige Text wurde seit 1941 auf Polnisch und Deutsch im Archiv der Verwaltung des »Judenältesten von Litzmannstadt-Getto" erstellt. Wie eine Zeitung, die sich aus Sicherheitsgründen einer internen Zensur unterwarf, verzeichnet die Chronik akribisch die Ereignisse im Getto, gibt Einblicke in die kursierenden Gerüchte und widmet selbst dem »Getto-Humor" eine eigene Rubrik. Mehr als 15 Mitarbeiter - überwiegend Journalisten und Schriftsteller - schrieben täglich an der Chronik.
Die Edition bietet erstmals eine vollständige wissenschaftliche Ausgabe der Getto-Chronik. Weltweit wurden in einem gemeinsamen Projekt von deutschen und polnischen Wissenschaftlern nahezu 6000 Typoskriptseiten mit Chronik-Varianten zusammengetragen, zueinander in Beziehung gesetzt und ausführlich kommentiert. Entstanden ist ein einmaliges und ergreifendes Dokument, das nicht nur Zeugnis ablegt vom schreibenden Widerstand der beteiligten Autoren, sondern auch deren Wunsch zu erfüllen sucht, einen Beitrag zur Erforschung ihrer Lebens- und Leidensbedingungen bereitzustellen.
Autorenportrait
Sascha Feuchert, geb. 1971, ist Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Honorarprofessor für »German Literature" an der Eastern Michigan University, Michigan (USA). Er leitet das Literarische Zentrum in Gießen und ist Vizepräsident des deutschen P.E.N.
Erwin Leibfried ist Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft i.R. an der Justus-Liebig-Universität Gießen und war langjähriger Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur.
Jörg Riecke ist Professor für Germanistische Sprachwissenschaft in Heidelberg.
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