Lilith

eBook - Roman, Die uralte Metropole-Reihe

Auch erhältlich als:
9,99 €
(inkl. MwSt.)
E-Book Download

Download

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783894809577
Sprache: Deutsch
Umfang: 688 S., 3.16 MB
Auflage: 1. Auflage 2006
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung



Mit Lycidas gelang Christoph Marzi der Überraschungserfolg des letzten Jahres: Zahllose Leserinnen und Leser ließen sich von den Abenteuern der kleinen Emily Laing, ihres Elfenfreundes Maurice Micklewhite und des mürrischen Alchemisten Wittgenstein in der Uralten Metropole unterhalb Londons verzaubern.

In Lilith findet diese fantastische Geschichte ihre Fortsetzung und einmal mehr verwebt Christoph Marzi die viktorianische Atmosphäre eines Charles Dickens mit dem Zauber von Harry Potter.

Grausige Dinge geschehen in London. Vier Jahre nach den Ereignissen, die Emily Laing und Aurora Fitzrovia die uralte Metropole haben entdecken lassen, bewahrheiten sich die Worte des Lichtlords: Alles wird irgendwann wieder leben. Erneut steigen die Waisenmädchen in Begleitung des mürrischen Alchemisten Wittgenstein und des Elfen Maurice Micklewhite in die Welt unterhalb Londons hinab, die besiedelt ist von Wiedergängern, ägyptischen Gottheiten, gefallenen Engeln, goldenen Vögeln und sprechenden Ratten. Tief hinab in den Schlund der Hölle führt sie der Weg, wo inmitten des Wüstensands die Asche einer Frau gefunden werden muss, die man einst Lilith nannte ...

Autorenportrait

Christoph Marzi, Jahrgang 1970, wuchs in Obermendig nahe der Eifel auf, studierte in Mainz und lebt heute mit seiner Familie im Saarland. Seit dem großen Erfolg seiner Saga um die Uralte Metropole (Lycidas, Lilith, Lumen und Somnia) ist er einer der erfolgreichsten deutschen Phantasik-Autoren.

Leseprobe

Die Welt ist gierig, und manchmal verschwinden Menschen in ihrem Schlund, ohne jemals wieder gesehen zu werden. Emily Laing war sechzehn, als ihre beste Freundin Aurora Fitzrovia gemeinsam mit Master Micklewhite, dem sie bei Nachforschungen in einer dringlichen Angelegenheit zur Hand gehen musste, vom Angesicht der Erde verschwand. Es gab keinen Brief und auch keinen Hilferuf, keine Zeugen und nicht den geringsten Hinweis. Während ihrer Rückreise aus Konstantinopel widerfuhr den beiden Schreckliches, und als der menschenleere Orient-Express im Bahnhof Elephant & Castle einfuhr, da kündete nurmehr ein verwüstetes Abteil von dem Schicksal, das sie uns entrissen hatte.
Fassungslos standen das Mädchen und ich auf dem Bahnsteig inmitten einer aufgeregten Menschenmenge. In den Gesichtern spiegelten sich Entsetzen und Verzweiflung. Jeder der hier Anwesenden hatte das mysteriöse Verschwinden eines geliebten Menschen zu beklagen. Keiner konnte sich erklären, was während der Fahrt von Frankreich nach Britannien geschehen war. Nicht ein einziger Fahrgast war mehr aufzufinden gewesen. Spurlos verschwunden waren die Menschen, die in der uralten Metropole von Paris noch die Abteile gefüllt hatten. So fing es an.
An einem Tag im Winter.
»Was glauben Sie, Wittgenstein«, fragt das Mädchen, »werden wir sie finden?«
Emily Laing, der ich einst am Fuße der großen Rolltreppe in der Tottenham Court Road begegnet war, sitzt mir gegenüber in dem luxuriösen Abteil des Zuges, der uns fortbringen wird.
Fort aus der Stadt der Schornsteine.
Hinüber zum Kontinent.
»Fragen Sie nicht«, antworte ich ihr.
Beide denken wir an den Anblick, der sich uns vor wenigen Tagen auf dem Bahnsteig geboten hat. Es ist wahrlich kaum zu glauben, dass man den Zug wieder hergerichtet hat, in so kurzer Zeit.
»Sie lebt noch«, sagt Emily. »Ich kann es spüren.«
Ich schweige.
Die Dinge liegen zu sehr im Dunkeln. »Und Micklewhite?« Sie zuckt die Achseln. Denkt an ihrer Freundin Mentor. Sieht mich fragend an.
Müde betrachte ich mein Spiegelbild im Fenster, indes sich die letzten Passanten anschicken, den Zug zu besteigen. Kalt wirkt die Welt da draußen. Verändert.
Das Mädchen gibt keine Ruhe. »Wohin wird uns das alles nur führen?«
»Ich weiß es nicht.«
Immerhin ist dies die Wahrheit.
Die mysteriösen und bedrohlichen Geschehnisse, die seit einigen Wochen schon ihre mächtigen Schwingen über London ausbreiten, und die Sorge um unsere Gefährten lassen uns diese Reise antreten. Hoffend, dass es nicht bereits zu spät ist.
Doch sollte ich meiner Erzählung nicht vorgreifen.
Schließen Sie die Augen und lauschen Sie meinen Worten. Begleiten Sie mich in die Stadt der Schornsteine am dunklen Fluss. Dorthin, wo alles begonnen hat und alles enden wird. Nach London, in die uralte Metropole, deren Herzschlag unser aller Leben bestimmt. Tauchen Sie ein in das undurchdringliche Netz aus schmalen, vom Regen ersäuften Straßen und Gassen, wo sich der kalte Nebel, den die heimtückische Themse gebiert, um die rußigen Hälse der Häuser windet und allzeit nach den Menschen greift. Es ist eine fleischige und gefräßige Stadt, die sich unersättlicher Begierde hingibt. Ihr Herz schlägt dort, wo die U-Bahn endet und sich ein Labyrinth aus Katakomben und Tunneln erstreckt, in dem man auf Dinge stößt, die wunderbar und erschreckend zugleich sein können.
Meine Schutzbefohlene kannte sich dort aus.
Emily Laing, die in einem heruntergekommenen Waisenhaus drüben in Rotherhithe am anderen Themse-Ufer aufgewachsen war, hatte endlich ihren Platz in der Stadt der Schornsteine gefunden. Schicksalhafte Geschehnisse hatten sie damals meinen Weg kreuzen lassen, und am Ende hatte ich sie dann sogar aufgenommen. In dem großen Haus in Marylebone, wo sie von da an ein Zimmer unter dem Dach bewohnte und sich von Peggotty, meiner Haushälterin, umsorgen ließ. Letzten Endes jedoch war
»Der Mondstein«, pflegte sie zu sagen, »ist jetzt mein Auge.«
Emily mochte den Mondstein.
Was sie nicht mochte, waren die Blicke, die sie in den Straßen streiften.
»Lusus Naturae«, hatte ihr ein Mitschüler einmal hinterhergerufen.
Eine Tändelei der Natur. Eine Abartigkeit. »Warum schaust du uns so an?« »Spionierst in unseren Köpfen herum, was?« »Bastard.« »Rattenfreundin.«
Die anderen Kinder in der Schule neigten dazu, sie auf ihre Andersartigkeit hinzuweisen.
Auch im Waisenhaus des Reverend Dombey hatte man sie oft beschimpft. Als Missgeburt. Freak. Schlimmeres. Eine Ewigkeit schien das nun her zu sein, doch schreckte sie in den von Stürmen durchtosten Nächten noch immer oft auf, weil sie von Rotherhithe geträumt hatte.
»Letzte Nacht«, vertraute sie dann am nächsten Morgen ihrer Freundin an, »bin ich wieder dort gewesen.«
Aurora Fitzrovia, die für Emily wie eine Schwester war, wusste um die Schatten, die des Nachts in die Träume der Kinder gekrochen kamen und ihnen vorgaukelten, noch immer in dem Elend des ehemaligen Lagerhauses, das von einem bösartigen Reverend geleitet worden war, gefangen zu sein.
Beide Mädchen hatten gemeinsam die Jahre im Waisenhaus von Rotherhithe durchlitten und besuchten nun die strenge Whitehall Privatschule für höhere Söhne und Töchter, die von Miss Monflathers geleitet wurde.

Leseprobe
Leseprobe

Informationen zu E-Books

Herzlichen Glückwunsch zum Kauf eines Ebooks bei der BUCHBOX! Hier nun ein paar praktische Infos.

Adobe-ID

Hast du E-Books mit einem Kopierschutz (DRM) erworben, benötigst du dazu immer eine Adobe-ID. Bitte klicke einfach hier und trage dort Namen, Mailadresse und ein selbstgewähltes Passwort ein. Die Kombination von Mailadresse und Passwort ist deine Adobe-ID. Notiere sie dir bitte sorgfältig. 
 
Achtung: Wenn du kopiergeschützte E-Books OHNE Vergabe einer Adobe-ID herunterlädst, kannst du diese niemals auf einem anderen Gerät außer auf deinem PC lesen!!
 
Du hast dein Passwort zur Adobe-ID vergessen? Dann kannst du dies HIER neu beantragen.
 
 

Lesen auf dem Tablet oder Handy

Wenn du auf deinem Tablet lesen möchtest, verwende eine dafür geeignete App. 

Für iPad oder Iphone etc. hole dir im iTunes-Store die Lese-App Bluefire

Für Android-Geräte (z.B. Samsung) bekommst du die Lese-App Bluefire im GooglePlay-Store (oder auch: Aldiko)
 
Lesen auf einem E-Book-Reader oder am PC / MAC
 
Um die Dateien auf deinen PC herunter zu laden und auf dein E-Book-Lesegerät zu übertragen gibt es die Software ADE (Adobe Digital Editions).
 
 

Andere Geräte / Software

 

Kindle von Amazon. Wir empfehlen diese Geräte NICHT.

EPUB mit Adobe-DRM können nicht mit einem Kindle von Amazon gelesen werden. Weder das Dateiformat EPUB, noch der Kopierschutz Adobe-DRM sind mit dem Kindle kompatibel. Umgekehrt können alle bei Amazon gekauften E-Books nur auf dem Gerät von Amazon gelesen werden. Lesegeräte wie der Tolino sind im Gegensatz hierzu völlig frei: Du kannst bei vielen tausend Buchhandlungen online Ebooks für den Tolino kaufen. Zum Beispiel hier bei uns.

Software für Sony-E-Book-Reader

Wenn du einen Sony-Reader hast, dann findest du hier noch die zusätzliche Sony-Software.
 

Computer/Laptop mit Unix oder Linux

Die Software Adobe Digital Editions ist mit Unix und Linux nicht kompatibel. Mit einer WINE-Virtualisierung kommst du aber dennoch an deine E-Books.