Beschreibung
Das Exil ist ein Ort, der sich auf keiner Landkarte findet. Flüchtlinge durchkreuzen politische Grenzen und symbolische Ordnungen. Ihre Wege verbinden Orte unterschiedlichster sozialer, ökonomischer und kultureller Verhältnisse, deren Hierarchien sie auf der Flucht von einem zum anderen Land besonders drastisch erfahren. Als Fluchtpunkt dieser Erfahrungen wird das Exil zu einem möglichen Ort der Erkenntnis jener Hierarchien, zugleich bleiben die politische Marginalisierung und Rechtlosigkeit mit ihren zerstörerischen Konsequenzen für Leben und Psyche der Flüchtlinge bestehen. Lassen sich in dieser Konstellation Fluchtlinien für eine solidarische Politik des Exils finden? Um das Verhältnis zwischen dem Exil als Erkenntnisort und als Deprivationserfahrung zu begreifen, analysieren die Beiträge des vorliegenden Bandes politische Realitäten ebenso wie philosophische Denkfiguren, historische Beispiele und literarische Zeugnisse des Exils. Sie machen sich dabei auf die Suche nach Momenten, in denen sich staatskritische Fluchtlinien einer solidarischen Politik des Exils abzeichnen könnten.