Beschreibung
Die Präsenz des Themas 'Männlichkeit' in den Kulturwissenschaften wird vielfach als Reaktion auf eine Stagnation der sich am Paradigma 'Frau/Weiblichkeit' abarbeitenden gender-Forschung gewertet. Impulse von men's und queer studies kritisch reflektierend, fragt der Band sowohl nach der Pluralität von Männlichkeit, als auch danach, wie 'Normalität' jenseits spektakulärer Grenzbereiche der Geschlechterkonstruktion konstituiert wird.Ausgehend von Simon Gaunts Thesen untersuchen die mediävistischen Beiträge Interferenzen zwischen literarischen Modellen von Männlichkeit im 13. Jahrhundert und ausgewählten Themenfeldern wie Gewalt, Gesang, Gelächter und Freundschaft. Dabei entdecken sie neben der Übernahme traditioneller Geschlechterentwürfe ambitionierte Cocktails verschiedener Stoffe und Motive sowie erzählerische Experimente, die Männlichkeit zu einer literarischen Aventiure machen.