Beschreibung
Im Anschluss an Carl Schmitt, Giorgio Agamben und Ernst Kantorowicz entziffert der vorliegende Band das Paradoxon der Souveränität - der Souverän steht, indem er sich als Souverän außerhalb des Rechts setzt, zugleich außerhalb und innerhalb der Rechtsordnung - im engen Zusammenhang mit der Bildlichkeit. Der König kann als ewige Institution nicht sterben, er steht außerhalb der Gemeinschaft - zugleich aber ist er die Instanz, auf die der 'thesaurus imaginarium' der Gesellschaft sich richtet. Einige Gesellschaften haben dieses Problem mit einem Abbild, einer Art Doppelgänger des Herrschers, gelöst, in anderen lässt der Souverän einen Vermittler, einen Übersetzer sprechen und ruft so den Schein der Anwesenheit des Abwesenden hervor. Die Effigies des Souveräns übernimmt und konstituiert zugleich, was den Herrscher vor allen anderen auszeichnet: den Überschuss, das unvergängliche Leben. Sie erst zeigt den Schein als ewig und verleiht der Souveränität ihren eigentlichen Rang. Aus einer Vielfalt von Perspektiven werden die Zusammenhänge von Bildlichkeit und Heiligkeit, Gewalt und Ökonomie, Sprache und politischem Körper, Repräsentation und Ritual erörtert und die Verflechtungen von Realem, Imaginärem und Symbolischem nachgezeichnet.
Autorenportrait
Anne von der Heiden ist Kunst- und Kulturwissenschaftlerin und leitet an der Fakultät für Bildende Kunst und Kulturwissenschaft der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz die Abteilung Kunstgeschichte und Kunsttheorie. Zuvor lehrte und forschte sie u.a. an der Hochschule München, dem Zentrum für Kunst- und Medientechnologie und der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, der Kunsthochschule für Medien in Köln, der Bauhaus-Universität Weimar sowie an den Universitäten Basel und Zürich.
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