Beschreibung
Nicht zuletzt im Zuge der sogenannten Krise und der von ihr zugespitzten Frage nach den Möglichkeiten, Wirklichkeiten und Imaginationen von Wertschöpfung im zeitgenössischen Kapitalismus ist der Begriff der Arbeit wieder einmal in aller Munde. In zentralen gesellschaftlichen Debatten werden Subjekte des Arbeitsmarkts verhandelt und diskutiert, wie mit ihnen durch die Politik umzugehen sei; Konzepte der Arbeit selbst und Konsequenzen, die Arbeitskonzepte und -realitäten für die in sie verstrickten Subjekte haben, werden jedoch meist weniger kritisch untersucht oder verhandelt. Die sechste Ausgabe von Nebulosa rückt Arbeiter*innen im Spannungsverhältnis von Emanzipation und Ausbeutung in den Mittelpunkt; der Fokus liegt sowohl auf historischen wie zeitgenössischen Formen und Diskursen. Die Beiträge hinterfragen ein neues Klassenverständnis, den Zusammenhang von Volks- und Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert sowie Arbeiter*innen als Adressat*innen und Repräsentationen der 68er-Bewegung. Repräsentation wird zudem als Gegenstand des Menschenhandelsdiskurses in den Blick genommen. Des Weiteren sind der fröhliche Roboter als neues kapitalistisches Subjekt, eine entwerkte Gemeinschaft der Zombies, Arbeiter*innen als Figuren der Gegenwartsliteratur und als probende Kreative Gegenstand des Hefts.
Autorenportrait
Eva Holling (Dr.) ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Kunstgeschichte und Französisch in Frankfurt am Main und Paris und promovierte zum Thema Übertragung im Theater. Zu Theorie und Praxis theatraler Wirksamkeit (Neofelis 2016). Zudem ist sie als freie Autorin und in der künstlerischen Praxis tätig und erforscht das Format des performativen Vortrags praktisch. Sie gründete die Künstlergruppe manche(r)art mit und ist Mitglied der Kunstkollektive Mühlenkampf/Hochschule für Weltgestaltung in ständiger Gründung und Raumfaltung. Matthias Naumann (M.A.) ist freier Theaterwissenschaftler, Autor, Dramaturg und Übersetzer. Er forscht und veröffentlicht in den Bereichen Theater, Film und Jüdische Studien. Er studierte Theater, Film und Medienwissenschaft, Germanistik und Judaistik in Frankfurt am Main, Tel Aviv und Paris. Er ist Mitgründer der Künstlergruppe manche(r)art. Er war, gemeinsam mit Stefanie Plappert, für die wissenschaftliche Konzeption und Realisierung des im November 2008 eröffneten Norbert Wollheim Memorials in Frankfurt am Main verantwortlich. Übersetzer israelischer Theaterstücke ins Deutsche, u.a. von Hanoch Levin, Yonatan Levy und Maya Arad; arbeitete als freier Dramaturg und Kurator u.a. für Tmuna-Theater, Tel Aviv, Deutsches Theater Göttingen, en/COUNTERs in and between Israel and Germany (Center for Contemporary Art, Tel Aviv/ Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt am Main); seit 2013 Kurator für die Mülheimer Fatzer Tage am Ringlokschuppen Ruhr. Seine Stücke waren zu den Autorentheatertagen 2013 am Deutschen Theater Berlin eingeladen und für den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2014 nominiert. Seit 2014 arbeitet er als Autor mit dem Theaterkollektiv Futur II Konjunktiv. Frank Schlöffel (Dr.) ist Kulturwissenschaftler und Publizist. Er forscht insbesondere im Bereich der Jüdischen Studien, vor allem zur Geschichte und Kultur des Zionismus. Zudem ist er Vorstandsmitglied des Ismar Elbogen Netzwerks für jüdische Kulturgeschichte e.V. Schlöffel studierte Jüdische Studien, Religionswissenschaft und Soziologie in Potsdam, wo er, gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes, zu dem Thema Heinrich Eljaqim Loewe (1869-1951). Netzwerke und Räume (Neofelis 2018) promoviert hat.
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