Aus Langeweile malt das Mädchen Grimi die Winterlandschaft vor ihrem Fenster an der Scheibe nach. Doch plötzlich verwandeln sich ihre Bilder in die Wirklichkeit und sie taucht ein in den verschneiten Wald. Mit der Magie ihres Stiftes, der das Gezeichnete wirklich werden lässt, hilft sie den Tieren aus ihrer Not.

Schon als Kind war es Hyeon-Ju Lee leichter gefallen, mit Bildern ihre Gefühle auszudrücken als mit Worten. Und so beschloss sie, das Zeichnen zu ihrem Beruf zu machen. Nach dem Animationstudium an der Gemyeong Kunstakademie in Daegu (Südkorea) arbeitete sie fünf Jahre lang für eine Design-Agentur. 2010 verließ sie diese und nahm an einem Workshop teil. Grimis Zauberfenster ist das Ergebnis dieses Workshops. Die Idee dazu war ihr gekommen, als sie einen Spaziergang um einen winterlich verschneiten See in der Nähe ihrer Wohnung unternommen hatte. Die Geschichte von Grimi ist auch die Geschichte der Autorin selbst. So wie das kleine Mädchen mit ihrer Kreide zwischen der echten und der Phantasiewelt hin und her wechselt, so vergisst auch Hyeon-Ju Lee die Realität um sich herum und taucht ein ins Universum der unendlichen Möglichkeiten, sobald sie malt. Grimis Zauberfenster erhielt 2012 im Rahmen des Bologna Ragazzi Awards die Auszeichnung Opera Prima.