Beschreibung
Dieses Buch ist für alle Menschen, die mit Schwangerschaft und Geburt zu tun haben, ob als Gebärende, MedizinerInnen, Hebammen, Dolas, GeburtsbegleiterInnen, Mütter oder Väter. Denn durch die authentischen Erzählungen von Frauen, die von Martina Stubenschrott 1:1 transkribiert wurden, wird deutlich, was Frauen brauchen, was ihnen gut tut und was sie unterstützt. Gleichzeitig erkennen wir auch, welche Faktoren eine Geburt stören oder ungünstig beeinflussen können. Mit Einfühlungsvermögen und Achtsamkeit können alle Beteiligten ihren Beitrag leisten, die Geburt zu einem kraftvollen und transformierenden Erlebnis werden zu lassen, für Mutter und Kind und für sich selbst. Gleichzeitig können Mütter, die geboren haben, ihre eigenen Erfahrungen reflektieren und vielleicht nachträglich erkenntnisreicher verarbeiten. Öffnen Sie ihr Herz und lassen Sie sich ein, auf ein ganz außergewöhnliches Leseerlebnis. In diesem Buch erzählen acht Österreicherinnen, wie sie ihre Schwangerschaft und Geburt erlebten (Zeitraum 2010-2016). Egal wie gut oder schwierig die Bedingungen waren - eins haben alle gemeinsam: die unbeschreibliche Freude, die Ehrfurcht und das große Staunen, über dieses Wunder - wenn ein neuer Mensch das Licht der Welt erblickt.
Autorenportrait
Martina Stubenschrott (geboren 1983) ist Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin und arbeitet als Familienberaterin und Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann am Land und ist Mutter von drei Kindern. Aus tiefer Dankbarkeit, drei gute Hausgeburten erlebt zu haben, entstand die Idee zu diesem Buch. Der Autorin ist es ein Anliegen, Frauenwissen zu vermehren und Frauen zu ermutigen in sich selbst zu vertrauen.
Leseprobe
Vorwort Acht Frauen erzählen mittels narrativer Interviews ihre zutiefst persönlichen Geburtserfahrungen. Die Interviews sind so gewählt, dass ein möglichst breites Spektrum abgebildet wird. Erzählungen zu Mehrlingsgeburten fehlen noch. Frauen gebären im Krankenhaus, in der Privatklinik oder Zuhause. Frauen gebären vaginal. Frauen gebären mittels Kaiserschnitt. Manche Leben kommen früh und bleiben. Andere Leben gehen wieder, lange bevor sie das Licht dieser Welt erblickt haben. Frauen erzählen von Geburten, die sie als gut erlebten. Frauen erzählen von Geburten, die unter schwierigen Bedingungen stattfanden. Frauen erzählen von Geburten, die für sie heilend wirkten. Frauen erzählen von Geburten, die Narben hinterlassen haben. Anhand der Überschriften erkennt die Leserin, unter welchen Bedingungen die Geburt stattfand. Erstgebärenden lege ich ans Herz, nur Geburten zu lesen, die unter guten Bedingungen stattfanden, damit sie positiv gestimmt in ihre erste Geburt gehen. Vor der Aufnahme der Interviews habe ich den interviewten Frauen in schriftlicher Form Impulsfragen zum Lesen gegeben: Wie hat die Frau ihre Geburt erlebt? Was hat sie gefühlt? Was hat ihr gutgetan? Was hat die Frau geschwächt? Gibt es etwas, das die Frau Erstgebärenden auf ihrem Weg mitgeben will? Ich möchte Raum für die Innenwelt der gebärenden Frau schaffen. Durch die intimen Erzählungen wird spürbar, wie es der Frau geht, auf dem Bett liegend, im Vierfüßler, auf dem Hocker oder in der Badewanne sitzend. Ich möchte bei Geburtshelfenden mehr Feinfühligkeit für die Geburtsprozesse wecken. Mir geht es um die einfachen Dinge, die der Frau guttun. Lernen wir von erfahrenen Hebammen und Frauen, die geboren haben. Hören wir auf, Dinge zu tun, die sich blockierend auf die Geburt auswirken. Dieses Buch ist kein medizinischer Ratgeber. Jede Frau bleibt in ihrer Verantwortung für sich und ihr Kind die beste medizinische Versorgung zu holen. Jede Frau bleibt in der Verantwortung in ihrem ganz persönlichen Fall abzuwägen, was für sie und ihr Kind gut ist. So manche Frau und so manches Kind sind nur aufgrund neuer Technologien und operativer Möglichkeiten am Leben. Einigen Eltern wird durch den heutigen Forschungsstand die Erfahrung der leiblichen Elternschaft ermöglicht. So manche Frau erlebte ihre Geburt aber unter schwierigen Bedingungen, weil Geburtshelfende auf die Ganzheitlichkeit des Geburtsprozesses vergessen haben. Sie haben vergessen, dass seelische, geistige und intuitive Prozesse in Wechselwirkung mit unserem Körper stehen. Zusätzlich erschweren die Klinikroutine, der Klinikalltag, die Personalnot von Hebammen und Geburtshelfenden sowie die Ausbildungssituation von Hebammen und Assistenzärzten die gute Geburt (Stadelmann 2005, S. 202 f.). Ich habe mich bewusst für diese Art der Erzählung entschieden. Die Interviews sind nicht geschönt, nicht korrigiert und nicht in Reinschrift gebracht. Es geht mir nicht um den einfachen Lesefluss. Es geht mir darum, nachzuspüren, sich einzufühlen, langsam zu lesen und vielleicht auch die Ungeduld, die Neugierde, die Spannung, die Überraschung, die Trauer, die Freude, die Wut, die Verzweiflung, das Warten oder die Erleichterung, nachzuempfinden. Anhand der Interviews reflektiere ich am Ende des Buches auf der menschlichen Ebene, was die Frauen ganzheitlich, das bedeutet körperlich, seelisch, geistig und intuitiv brauchen, um eine gute Geburt zu erleben. Im Anschluss daran beschreibe ich mittels einer Spiegelung Einflüsse, die sich blockierend und störend auf den Geburtsprozess auswirken. Abschließend finden sich einige Fragen, die sich sowohl an die wissenschaftliche Forschung als auch an uns Menschen richten und unsere Grundhaltungen betreffen. Ich lade Frauen ein, die in freudiger Erwartung sind, Geburtsgeschichten zu lesen, die unter guten Bedingungen stattfanden. Ich lade Frauen ein, die geboren haben und die ihre Geburt noch beschäftigt, sich durch die Geschichten anderer Frauen verstanden zu fühlen und das Erlebte gut werden zu lassen. Ich lade medizinisch ausgebildete Menschen ein, die tagtäglich Frauen während der Schwangerschaft und unter der Geburt begleiten, sich in die andere Seite einzufühlen. Sie können dazu beitragen, gute Bedingungen zu ermöglichen. Ein herzliches DANKE an alle Frauen, die mir ihre persönliche Geburtsgeschichte anvertraut haben.
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