Beschreibung
In den Jahren des amerikanischen Exils trafen sich Paul und Gertrud Hindemith regelmäßig mit zwei jungen Geigerinnen zur Hausmusik. Als Hindemith 1944 für dieses Streichquartett das erste seiner "Drei leichten Stücken für Cello und Klavier" (1938) einrichtete, wählte er dafür einen außergewöhnlichen Titel, denn die vier Musiker hatten ihre gemeinsame Begeisterung für Frankenstein-Filme entdeckt. Ob das Musizieren dieses Quartettsatzes bei der Hindemithschen Hausmusik "horrormäßig" klang ist nicht überliefert. Schwierigkeitsgrad: 2-3
Autorenportrait
"Schöpferische Kraft lässt sich nicht anerziehen, aber die Bereitschaft zum Empfang der göttlichen Gabe in Gestalt eines stets willigen und zu höchsten Leistungen fähigen Handwerks lässt sich erwerben." 1921 gehörte er zu den Mitbegründern der Donaueschinger Musiktage, 1927 war er bereits Professor für Komposition an der Berliner Hochschule für Musik: Paul Hindemith (1895-1963). Der einst als Bürgerschreck Verschriene fand in den 20er Jahren zur Neuen Sachlichkeit und gelangte schließlich zur Skepsis gegenüber einem als hemmungslos empfundenen Fortschrittsdenken der jungen Komponistengeneration. Sein spätes Ideal eines vorwiegend tonal gebundenen Satzes stieß seinerseits auf Ablehnung der musikalischen Avantgardebewegung. Ihr Theoretiker Theodor W. Adorno brandmarkte diese Entwicklung als "fatale Wendung zum Offiziellen" und gab damit das Signal zu einer Jahrzehnte dauernden Isolation Hindemiths und seiner Musik. Ein veränderter Blick auf die Musikgeschichte lässt Hindemith heute den Rang eines führenden Komponisten des 20. Jahrhunderts, eines herausragenden Dirigenten, Pädagogen und Musikphilosophen einnehmen und eines der meistgespielten Komponisten des 20. Jahrhunderts.
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