Transzendentaler Idealismus

Texte aus dem Nachlass (1908-1921), Husserliana: Edmund Husserl - Gesammelte Werke 36

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9781402018169
Sprache: Deutsch
Umfang: xxxvii, 243 S.
Format (T/L/B): 2 x 24.7 x 16.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Der vorliegende Band enthält Husserls Versuche, einen Beweis für seine These zu entwickeln, dass die Existenz realer transzendenter Objekte ohne Bezug auf ein aktuelles Bewusstsein undenkbar und also unmöglich sei. Die frühesten Texte, die Begründungen für diese These des transzendentalen oder transzendental-phänomenologischen Idealismus enthalten, stammen aus dem Jahr 1908. In ihnen erarbeitet Husserl einerseits die für den Beweisgang wesentlichen Elemente, wie insbesondere die Unterscheidung zwischen realen und idealen Möglichkeiten; andererseits versucht er seine These indirekt dadurch zu stützen, dass er den Phänomenalismus und die realistische Schlusstheorie der äußeren Wahrnehmung, wonach diese in einem Schluss von unmittelbar gegebenen Sinnesdaten auf eine "an sich" bestehende reale Außenwelt bestehe, als unhaltbar zurückweist. Genauer und ausführlicher als in diesen Forschungsmanuskripten von 1908 argumentiert Husserl in den hier veröffentlichten Stücken zweier Vorlesungen, der Vorlesungen "Natur und Geist" (SS 1913) und "Ausgewählte phänomenologische Probleme" (SS 1915), für seinen transzendentalen Idealismus. Gleichwohl bleibt die Argumentation in diesen Texten abstrakt und in wesentlichen Hinsichten ergänzungsbedürftig. In Texten der Folgejahre bemüht sich Husserl, diesen "formal allgemeinen" Beweis, den er einer solipsistischen "Unterstufe" des transzendentalen Idealismus zuweist, zu vervollständigen. Es sind vor allem die von ihm bisher vernachlässigten Aspekte der Leiblichkeit und der Intersubjektivität, die Husserl in hier veröffentlichten Forschungsmanuskripten aus den Jahren 1914/1915 bis 1921 in seine Argumentationen mit einbezieht, indem er zeigt, dass das aktuelle Bewusstsein, auf das alle transzendenten objektiven Realitäten ihrem Sinne nach zurückbezogen sind, ein leibliches Bewusstsein sein muss, das für anderes leibliches Bewusstsein da ist und mit ihm auf dieselbe Realitätenwelt bezogen ist.

Autorenportrait

InhaltsangabeEinleitung. 1. Das Problem der Konstitution. Die Wahrnehmung als unmittelbare Gegebenheit. Die Sphäre der Cogitationes als Fundamentalsphäre. Das Problem der Ausweisung der wirklichen Welt in den Cogitationes. Der Unterscheid zwischen Wesens- und Tatsachenwahrheiten. 2. Der Erkenntnistheoretiker - der Metaphysiker. Das Problem der Erkentnistheorie. Die "Auflösung" des empirischen "Seins" in Zusammenhänge des absoluten Bewusstseins. Beilage I: Zur Installierung der Erkenntnistheorie. Die unmittelbare Gegebenheit von realem Transzendenten in der äußeren Wahrnehmung. Kritik der Schlusstheorie der äußeren Wahrnehmung. Ausweisung alles Seins im Denken. Beilage II: Transzendenzprobleme. Das Problem der äußeren Wahrnehmung. Die analogen Schwierigkeiten der Selbsterkenntnis. Das falsche Ideal immanenter Wahrnehmung von Transzendentem und die Schlusstheorie der Wahrnehmung. Das Rätsel der Erkenntnis eines An-sich. Beilage III: Die Probleme der Erkenntnistheorie. Die Wahrnehmung als Gegebenheit von Transzendentem und die Naturwissenschaft. Das Hume'sche Dingproblem. Problem apriorischer Erkenntnis. Fragen. 3. Variationsbetrachtungen: Aufweisung der funktionellen Abhängigkeit der Korrelate "Bewusstsein" und "Welt". Beweis des phänomenologischen Idealismus aufgrund der Unterscheidung von realen und bloss logischen Möglichkeiten. 4. Esse und Percipi. Einheit und Mannigfaltigkeit. Immanentes Sein und transzendentes Sein. Das immanente Sein und der "Fluss des absoluten Bewusstseins". Das Naturobjekt und die Mannigfaltigkeiten. Immanenz im engeren und weiteren Sinn. 5. Zum transzendentalen Idealismus. Aus der Vorlesung "Natur und Geist". Sommersemester 1913. 6. Aus der Vorlesung "Ausgewählte phänomenologische Probleme". Sommersemester 1915. 1. Der Gegensatz von Immanenz und Transzendenz. Die Relevanz der darauf bezüglichen Wesenserörterungen für die Fixierung des Feldes der Phänomenologie. 2. Das Vernunftbewusstsein und sein Verhältnis zum transzendenten Sein als phänomenologisches Problem. Die äußere Wahrnehmung als die letzte Rechtsquelle aller Vernunftbehauptungen über transzendente Dinge. 3. Primäre und sekundäre Qualitäten. Stufen der Transzendenz: die Transzendenz des Wahrnehmungsdinges und die des physikalischen Dinges. 4. Das reine Wesen der Wahrnehmung. 5. Eigenart der Transzendenz des Dinges. 6. Kritik der Bilder- und Zeichentheorie. 7. Die Seinsart der Bewusstseinserlebnisse und die Seinsart der realen Dinge. 8. Aussagen über Wirklichkeit als Aussagen über Bewusstsein. 9. Die Abhängigkeit der Realität von einem aktuellen Ich. 10. Die Welt und ihre Ausweisung in einem Ehrfahrungszuzamenhang. 11. Der Unterscheid zwischen idealem und realem Sein in Bezug auf ein ausweisendes Ich. 12. Einfühlung als Bedingung der Möglichkeit einer und derselben Welt für mehrere Ich. 13. Das transzendentale Bewusstsein als absolutes Sein. 14. Die phänomenologische Reduktion und die Scheidung zwischen transzendentalem uns psychologischem Bewusstsein. Beilage IV: Argument der Vorlesung vom Sommersemester 1915 als solipsistisch geführter Beweis für den transzendentalen Idealismus. 7. Der formal allgemeine Beweis des transzendentalen Idealismus und die Undenkbarkeit von realem Sein ohne leibliche Subjektivität. Wesentliche Beziehung der Weltkonstitution zu einer offenen Vielheit von Subjekten. Geburt und Tod jedes Subjekts als apriorische Notwendigkeiten. 8. Die Hauptstücke für den Beweis des transzendental-phänomenologischen Idealismus. Die Möglichkeit originärer Gegebenheit als Korrelat der Existenz einer Gegenständlichkeit überhaupt. Die Äquivalenz von Möglichkeit und Wirklichkeit bei den eidetischen Gegenständen. Der Ansatz individueller Wirklichkeit. 9. Argument für den transzendentalen Idealismus. Die Umfiktio

Inhalt

InhaltsangabeEinleitung. 1. Das Problem der Konstitution. Die Wahrnehmung als unmittelbare Gegebenheit. Die Sphäre der Cogitationes als Fundamentalsphäre. Das Problem der Ausweisung der wirklichen Welt in den Cogitationes. Der Unterscheid zwischen Wesens- und Tatsachenwahrheiten. 2. Der Erkenntnistheoretiker - der Metaphysiker. Das Problem der Erkentnistheorie. Die 'Auflösung' des empirischen 'Seins' in Zusammenhänge des absoluten Bewusstseins. Beilage I: Zur Installierung der Erkenntnistheorie. Die unmittelbare Gegebenheit von realem Transzendenten in der äußeren Wahrnehmung. Kritik der Schlusstheorie der äußeren Wahrnehmung. Ausweisung alles Seins im Denken. Beilage II: Transzendenzprobleme. Das Problem der äußeren Wahrnehmung. Die analogen Schwierigkeiten der Selbsterkenntnis. Das falsche Ideal immanenter Wahrnehmung von Transzendentem und die Schlusstheorie der Wahrnehmung. Das Rätsel der Erkenntnis eines An-sich. Beilage III: Die Probleme der Erkenntnistheorie. Die Wahrnehmung als Gegebenheit von Transzendentem und die Naturwissenschaft. Das Hume'sche Dingproblem. Problem apriorischer Erkenntnis. Fragen. 3. Variationsbetrachtungen: Aufweisung der funktionellen Abhängigkeit der Korrelate 'Bewusstsein' und 'Welt'. Beweis des phänomenologischen Idealismus aufgrund der Unterscheidung von realen und bloss logischen Möglichkeiten. 4. Esse und Percipi. Einheit und Mannigfaltigkeit. Immanentes Sein und transzendentes Sein. Das immanente Sein und der 'Fluss des absoluten Bewusstseins'. Das Naturobjekt und die Mannigfaltigkeiten. Immanenz im engeren und weiteren Sinn. 5. Zum transzendentalen Idealismus. Aus der Vorlesung 'Natur und Geist'. Sommersemester 1913. 6. Aus der Vorlesung'Ausgewählte phänomenologische Probleme'. Sommersemester 1915. 1. Der Gegensatz von Immanenz und Transzendenz. Die Relevanz der darauf bezüglichen Wesenserörterungen für die Fixierung des Feldes der Phänomenologie. 2. Das Vernunftbewusstsein und sein Verhältnis zum transzendenten Sein als phänomenologisches Problem. Die äußere Wahrnehmung als die letzte Rechtsquelle aller Vernunftbehauptungen über transzendente Dinge. 3. Primäre und sekundäre Qualitäten. Stufen der Transzendenz: die Transzendenz des Wahrnehmungsdinges und die des physikalischen Dinges. 4. Das reine Wesen der Wahrnehmung. 5. Eigenart der Transzendenz des Dinges. 6. Kritik der Bilder- und Zeichentheorie. 7. Die Seinsart der Bewusstseinserlebnisse und die Seinsart der realen Dinge. 8. Aussagen über Wirklichkeit als Aussagen über Bewusstsein. 9. Die Abhängigkeit der Realität von einem aktuellen Ich. 10. Die Welt und ihre Ausweisung in einem Ehrfahrungszuzamenhang. 11. Der Unterscheid zwischen idealem und realem Sein in Bezug auf ein ausweisendes Ich. 12. Einfühlung als Bedingung der Möglichkeit einer und derselben Welt für mehrere Ich. 13. Das transzendentale Bewusstsein als absolutes Sein. 14. Die phänomenologische Reduktion und die Scheidung zwischen transzendentalem uns psychologischem Bewusstsein. Beilage IV: Argument der Vorlesung vom Sommersemester 1915 als solipsistisch geführter Beweis für den transzendentalen Idealismus. 7. Der formal allgemeine Beweis des transzendentalen Idealismus und die Undenk