Beschreibung
Friedrich Schleiermacher hielt zwischen 1804 und 1830 insgesamt zwölf Vorlesungen über die Dogmatik, davon acht in der Zeit, bevor seine Glaubenslehre als Buch erschien (1821/22). Drei dieser frühen Vorlesungen sind durch studentische Aufzeichnungen dokumentiert. Sie geben Einblick in das Werden von Schleiermachers Theologie. Sein viertes Dogmatik-Kolleg - zugleich das erste in Berlin - las Schleiermacher im Sommersemester 1811. Im Nachlass des Holsteiners August Twesten (1789-1876), seines späteren Nachfolgers in Berlin, finden sich dazu zwei Manuskripte - neben der materialen Dogmatik die hier erstmals vorgetragene religionsphilosophische Einleitung. Von der siebten Dogmatik-Vorlesung, die sich über zwei Semester erstreckte und in die Zeit fiel, als Schleiermacher sich zu einer Buchfassung seiner Dogmatik entschloss, ist eine die Nachschrift der zweiten Hälfte (WS 1818/19) erhalten. Sie enthält Schleiermachers Schöpfungslehre und Soteriologie. Die achte Vorlesung nahm ebenfalls zwei Semester ein (WS 1820/21 und SS 1821); Schleiermacher hielt sie parallel zur Ausarbeitung seiner Glaubenslehre als Buch. Hier sind Nachschriften von drei Teilnehmern überliefert, unter denen die zuverlässigste als Leittext ausgewählt wurde.
Autorenportrait
Rolf Schäfer, University of Tübingen, Germany.