Beschreibung
Der Band versammelt Beiträge der IX. Internationalen Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition, die in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen und der Fachgruppe Freie Forschungsinstitute in der Gesellschaft für Musikforschung vom 20. bis 23. Februar 2002 an der RWTH Aachen stattgefunden hat. Drei zentrale Kategorien und Begriffe editorischen Arbeitens, "Autor", "Autorisation" und "Authentizität", werden auf ihre Bedeutung für bestimmte editorische Verfahren und auf ihr gegenseitiges Verhältnis hin befragt. Dies geschieht sowohl in einer Reihe von theoretisch-methodischen Beiträgen, die sich mit den übergreifenden Zusammenhängen des Begriffsfeldes beschäftigen, als auch in Beiträgen, die einzelne Aspekte der Begrifflichkeit und Fallbeispiele bei bestimmten Texten oder Autoren diskutieren.
Autorenportrait
Complete subtitle: Beiträge der Internationalen Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft philosphischer Editionen und der Fachgruppe Freie Forschungsinstitute in der Gesellschaft für Musikforschung, Aachen, 20. bis 23. Februar 2002
Inhalt
Inhalt:I. Begrifflichkeit und Methodik:Erich Kleinschmidt, Autor und Autorschaft im Diskurs. -Thomas Bein, Autor, Autorisation, Authentizität. Mediävistische Anmerkungen zur Begrifflichkeit. -Helga Lühning, Komponist, Notentext und Klangwirklichkeit. Über die Autorisation des musikwissenschaftlichen Editors. -Siegfried Scheibe, Zur Abgrenzung der Begriffe Autorisation und Authentizität. -Gunter Martens, Autor, Autorisation, Authentizität. Terminologische Überlegungen zu drei Grundbegriffen der Editionsphilologie. -Rüdiger Nutt-Kofoth, Der>echte< Text und sein Autor. Ansätze zu einem funktionalen Authentizitätsbegriff vor dem Hintergrund der Begriffsgeschichte von>Autorisation< und>Authentizität< in der neugermanistischen Editionsphilologie. -Karl Konrad Polheim, Die scheinbare Autorisation oder Der Schutz des Autors vor sich selbst. -Peter Shillingsburg, Authority and Authorization in American Editing. -Ulrich Müller, Der mittelalterliche Autor. Eine (postmoderne) Mischung aus Lazarus, Proteus und Medusa? Oder: Autorisation und Authentizität: Mittelalterliche Liebeslyrik als Erlebnislyrik? -Martin Baisch, Autorschaft und Intertextualität. Beobachtungen zum Verhältnis von>Autor< und>Fassung< im höfischen Roman. -II. Autor- und werkbezogene Beiträge:Elmar Willemsen, Über den Gebrauch von synoptischen Ausgaben. Das Beispiel Walther von der Vogelweide. -Ruth Meyer, Magister, Mystiker, Magier? Das Bild Alberts des Großen in volkssprachigen Texten des Mittelalters. -Joachim R. Söder, Autorität und Argument. Zur Aristoteles-Rezeption im Mittelalter. -Elke Senne, Probleme der Autorschaft und Authentizität in der Überlieferung des »Fließenden Lichtes« Mechthilds von Magdeburg. -Robert Luff, Autorschaft im »Buch der Natur« Konrads von Megenberg. -Wernfried Hofmeister, Ein Autor>outet< sich: Hugo von Montfort (1357--1423) im rezeptionellen Spannungsfeld. -Martin J. Schubert, Autorisation und Authentizität in Johannes Rothes »Elisabethleben«. -W. Günther Rohr, Stephen Greenblatt und das Phänomen>Johann von Mandeville<. -Reinmar Emans, Doppelzuschreibungen als Problem der Echtheitskritik. -Annette Landgraf, Händels Umgang mit dem musikalischen Werk. -Elke Bauer, »Lassen Sie den Grafen diesen Gesandten seyn. So habe ich ganz gewiß nicht geschrieben«. Vom Dilemma des Editors: Textgrundlage versus Autor am Beispiel von Gotthold Ephraim Lessings »Emilia Galotti«. -Günter Arnold, Johann Gottfried Herders widersprüchliches Verhältnis zur Autorschaft. -Bodo Plachta, Goethe über das »lästige Geschäft« des Editors. -Silke Henke, Von Goethe autorisiert: Johann Peter Eckermann als Redakteur der »Reise in die Schweiz 1797«. -Luigi Reitani, Das Problem der Autorisation in den Hölderlin-Ausgaben. -Annette Sell, Das Problem der Authentizität von Nachschriften zu Hegels Vorlesungen über »Logik und Metaphysik«. -Anette Müller, Zum Autorisationsmodus von Kopistenabschriften Schumannscher Kompositionen. -Jürgen Hein, Sind Nestroys Possentexte autorisiert und authentisch? -Walter Hettche/Johannes John, Adalbert Stifters Erzählung »Der fromme Spruch«. Überlegungen zur Edition mehrfach autorisierter Fassungen eines Nachlaßtextes. -Cristina Urcheguía, Richard Wagners plurale Autorschaft: Überlegungen zur Edition von Richard Wagners Libretti am Beispiel von »Tannhäuser«. -Michael Kube, Der Interpret als Autor. Zur Genese und Ausgabengeschichte von Max Bruchs »Violinkonzert g-Moll op. 26«. -Paul Eggert, Autorität des Textes oder Autorisation. Die postkoloniale Adaption herkömmlicher Editionsverfahren für »Robbery Under Arms«. -Gabriele Radecke, Textautorität statt konstruierter Autorwille. Zum Problem der Mehrfachformulierungen in Theodor Fontanes Roman »Mathilde Möhring« und ihrer Darstellung im edierten Text. -Glenda Dawn Goss, Worttext und Übersetzungen in Sibelius' »Kullervo-Symphonie«. -Eberhard Sauermann, Probleme der Autorisation bei Trakl. -Joaquín Moreno Barrientos, Autor, Text, Aufführung. F. Bruckners Stück »Elisabeth von England« und seine Wiener Inszenierung in der Regie von J. Gielen. -Roland Berbig, »diese Briefe [...] alle wie Partikel eines seiner Romanprojekte.« Zum Problem von Autorisation und Erzählen bei Uwe Johnson.
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