Beschreibung
Die Interaktion aller beteiligten einzelnen ist der polyzentrische Ursprung aller gesellschaftlichen Ordnung und damit auch der Ordnung des Wirtschaftens. Diese Einsicht Friedrich Hayeks greift Eilert Herms in den Studien dieses Bandes auf und entwickelt sie kritisch fort, so daß sie als Fundament einer Theorie der ethischen Verantwortlichkeit aller Beteiligten für die Ordnung des Wirtschaftens und ihrer Entwicklung durchsichtig wird. Diese Verantwortlichkeit kann jeweils nur im Horizont von Überzeugungen wahrgenommen werden, welche die dauernden, in alter Terminologie: transzendentalen, Bedingungen des Menschseins in der Welt betreffen und im Diskurs der philosophischen und religiösen Weltanschauungen generationenübergreifend kommuniziert werden. Die Entwicklung dieser Lebensüberzeugungen entscheidet über die Präferenzen aller Gesellschaftsmitglieder und damit letztlich auch über die Richtung der Gesamtentwicklung der Gesellschaft. Weltanschauungskommunikation ist nicht privat, sondern von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung der gesamten gesellschaftlichen Ordnung und damit auch für die Entwicklung der Ordnung des Wirtschaftens. Bildung in einem nicht technizistisch enggeführten Sinn ist die Fähigkeit zur Entwicklung und öffentlichen Kommunikation solcher Überzeugungen. Bildung so verstanden definiert den Möglichkeitsraum der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung.
Autorenportrait
Geboren 1940; Studium der Ev. Theologie, Philosophie und Germanistik in Berlin, Tübingen, Mainz und Göttingen; 1971 Promotion; 1975 Habilitation; 1979-85 o. Professor für Systematische Theologie an der Ev.-Theol. Fakultät der Universität München; 1985-95 o. Professor für Systematische Theologie an der Ev.-Theol. Fakultät der Universität Mainz; 1995-2008 o. Professor für Systematische Theologie und Direktor des Instituts für Ethik an der Ev.-Theol. Fakultät der Universität Tübingen; seit 2008 Prof. em. für Systematische Theologie an der Ev.-Theol. Fakultät der Universität Tübingen.