Beschreibung
Psalterspiel wendet sich den Psalmen weder in exegetischem, noch in praktischem, sondern in systematisch-theologischem Interesse zu. Es gibt zwar im Rahmen der üblichen Arbeitsfelder der exegetischen Wissenschaften einige wenige Veröffentlichungen, die sich der Aufgabe einer 'Theologie der Psalmen' widmen, aber die Stelle einer 'Theologie des Psalters ' ist - trotz gesteigerter Nachfrage seit der Wende zur sog. kanonischen Psalmenexegese - bisher unbesetzt. Auch mit vorliegendem Buch wird keineswegs der Anspruch einer Theologie des Psalters erhoben. Wohl aber verbindet sich damit die Absicht, Sitz und Umriss einer solchen, falls sie denn unternommen werden sollte, möglichst genau zu skizzieren. Dazu muss die Ebene der Alttestamentlichen Wissenschaft überschritten werden. Dies geschieht in der Praktischen Theologie, in erster Linie in der Liturgiewissenschaft. Hier hat der Psalter als Modell aller liturgischen Aktionen und als Archiv liturgischer Texte seinen unverzichtbaren Ort. Aber eine ' Theologie des Psalters' bringt auch sie nicht hervor. Daher muss auch diese Ebene überschritten werden. Das vitale Interesse der Systematischen Theologie an ' Theologie des Psalters' hat seine Ursache darin, dass diese auf die fundamentale Frage 'Was ist Theologie?' schwerlich eine Antwort oder nur eine unzureichende zu geben vermöchte, ohne zuvor beim Psalter in die Schule gegangen zu sein. Hier jedoch widerfährt ihr, dass sie durch lauter Nicht-Theologien, durch Ikonik, Musik und Poetik, soweit sie sich mit und an dem Psalter gebildet haben, über sich selbst in Kenntnis gesetzt wird.
Autorenportrait
Geboren 1943; 1973 Dr. theol.; 1979 Habilitation für Systematische Theologie; 1986 Titularprofessor in Zürich; seit 1995 Professor für Systematische Theologie in Bonn; seit 2008 Professor em., Pfarrer i.R.
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