Beschreibung
Die Befugnisse der Strafverfolgungsbehörden für die Erhebungen von Daten bei Privaten - primär die §§ 94 ff. sowie § 161 I 1 StPO - stammen im Kern noch aus dem 19. Jahrhundert. Können diese in Anbetracht der Entwicklung der verfassungsrechtlichen Maßstäbe des Datenschutzrechts noch eine verfassungsrechtlich tragfähige Eingriffsgrundlage bilden? Emma Peters setzt sich mit den tatsächlichen Kommunikationsbedingungen der Informationsgesellschaft, den Reaktionen in der Praxis der Strafverfolgung im Rahmen des einfachen Rechts sowie der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Datenschutzrecht auseinander. Sie zeigt auf, dass die scheinbar selbstverständlichen Ermittlungsbefugnisse zur Datenerhebung bei Privaten mit der Entwicklung des Datenschutzes in den letzten 20 Jahren, wie sie insbesondere in der Rechtsprechung des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts geprägt wurden, nicht mehr ohne weiteres vereinbar sind und grundlegendem Reformbedarf unterliegen.
Autorenportrait
Geboren 1983; Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau, Oviedo (Spanien) und New York (NYU School of Law); 2010 Erstes Juristisches Staatsexamen; Referendariat am Landgericht Lübeck; 2011 Zweites Staatsexamen; Kollegiatin beim Kompetenznetzwerk für das Recht der zivilen Sicherheit in Europa (KORSE);Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Alexander von Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft; 2022 Promotion; Rechtsanwältin.