Beschreibung
Wien nach der Jahrhundertwende: Etwa tausend Wiener Familien, die Reichsten der Reichen, bilden die Spitze der Gesellschaft. Es ist eine exklusive Welt, die einen mondänen Lebensstil pflegt. Man trifft sich am Tennisplatz und beim Derby im Prater, diniert im Sacher und verbringt den Winter in Abbazia. Die Herren tragen feinen Zwirn, ihre eleganten Frauen Mode aus Paris. Sie heißen Rothschild, Wittgenstein oder Krupp, leiten Banken, handeln mit Holz und Kohle oder genießen als Rentiers ihre enormen Einkünfte. Reichtum, so zeigt Roman Sandgruber in seinem großartigen Porträt dieser Wiener Eliten, wurde seither nie mehr so unverhüllt zur Schau gestellt wie um 1910: mit riesigen Villen, vielen Dienstboten, großen Autos, luxuriösen Reisen. Gleichzeitig war die Einkommensungleichheit so extrem wie nie. Eine Traumzeit für Millionäre und eine rauschhafte Zeit vor dem Untergang der Habsburgermonarchie.
Autorenportrait
Roman Sandgruber ist emeritierter Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Johannes-Kepler-Universität Linz und mit zahlreichen Publikationen zu österreichischer und allgemeiner Wirtschafts-, Sozial-, Kultur- und Zeitgeschichte hervorgetreten. Bei Molden erschienen zuletzt seine aufsehenerregenden Werke 'Rothschild. Glanz und Untergang des Wiener Welthauses' (Wissenschaftsbuch des Jahres 2019) und 'Hitlers Vater. Wie der Sohn zum Diktator wurde'.