Beschreibung
Als der Journalist Caspar Shaller Margaret Atwood im Herbst 2018 in Toronto trifft, ist er erstaunt, wie klein 'die kanadische Ko¨nigin der Literatur' (Freundin) ist und wie groß ihre Sonnenbrille. Im Cafe´ sprechen sie zwei Tage lang u¨ber ihre Gedichte und Romane, u¨ber Totalitarismus und Religion, u¨ber die Post-Truth-A¨ra, die verschiedenen Facetten von Feminismus, die #MeToo-Debatte und u¨ber Beyonce´. Trumps Amerika kennt Atwood so gut wie Kanadas Wa¨lder, wo sie ihre Kindheit fernab sta¨dtischer Zivilisation verbracht hat und die sie zur Umweltaktivistin gemacht haben. Die unfreiwillige Prophetin der o¨kologischen Katastrophe und des Wiederaufstiegs des Faschismus erza¨hlt auch davon, wie die rot-weißen Roben der Protagonistinnen aus ihrem dystopischen Roman Der Report der Magd zu einem Meme der Anti-Trump-Bewegung wurden - und verra¨t, wie du¨ster es in der Romanfortsetzung, die noch in diesem Jahr erscheint, weitergehen wird. Hellwach, ka¨mpferisch und mit tiefer Menschenkenntnis analysiert Atwoodas Zeitgeschehen und beweist, dass sie auch mit achtzig Jahren nichts an sprachlicher Brillanz, politischem Gespu¨r und Gerechtigkeitsstreben eingebu¨ßt hat - ebenso wenig wie an Humor.
Autorenportrait
Margaret Atwood, geboren 1939 in Ottawa, Kanada, gilt als eine der bedeutendsten Erzählerinnen der Gegenwart. Ihr umfassendes Werk - Romane, Essays, Kurzgeschichten, Gedichte und Kinderbücher - ist in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, zuletzt 2017 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ihr wohl berühmtester Roman ist Der Report der Magd von 1985, auf dem die gleichnamige, mit Emmy Awards und Golden Globes ausgezeichnete US-amerikanische Serie basiert. Aufgewachsen in der kanadischen Wildnis, hat die Kosmopolitin, die an zahlreichen Orten in Amerika und Europa gelebt hat, nie ihre Verbindung zur Natur verloren: Sie setzt sich öffentlich unter anderem für Maßnahmen gegen die globale Erwärmung ein.