Beschreibung
Vom Abenteuer des Lebens erzählen sie uns, mal auf komische, mal auf tragische Weise und im besten Fall packend. Sie selbst hocken hinter dem Schreibtisch, Tag für Tag. Eher ereignisarm, so stellen wir uns das Leben von Schriftstellerinnen und Schriftstellern vor. Ein Irrtum, wie Rainer Moritz in dieser bunten Anekdotensammlung zeigt. So kommt es mehrfach zu heftigen, ja auch gewaltsamen Auseinandersetzungen. Der sterbenskranke Oscar Wilde kämpft in seinem Pariser Hotelzimmer mit der ästhetisch missglückten Tapete - zum Schaden der Weltliteratur unterliegt der Dichter. Marcel Proust fordert einen Widersacher zum Duell auf - zum Glück für die Weltliteratur schießen beide daneben. Anna Seghers muss sich bei einem Sonnenbad von ihrem Kollegen Johannes R. Becher als »alte Sau« beschimpfen lassen. Aber es geht auch ohne Gewalt: Wir begleiten Albert Camus auf den Fußballplatz und Ernst Jünger nach Venedig, werden Zeuge, wie Siegfried Lenz im Auto übel wird, Eduard Mörike sich in eine Gardine schnäuzt. Wenn das mal nicht ereignisreich ist.
Autorenportrait
RAINER MORITZ, 1958 in Heilbronn geboren, war Fußballschiedsrichter, promovierte mit einer Arbeit u¨ber Hermann Lenz, arbeitete als Cheflektor bei Reclam Leipzig und als Programmgescha¨ftsfu¨hrer bei Hoffmann und Campe, ehe er 2005 die Leitung des Hamburger Literaturhauses u¨bernahm. Damit nicht genug, tritt Moritz regelma¨ßig als Literaturkritiker in Erscheinung, u¨bersetzt aus dem Franzo¨sischen (unter anderem Franc¸oise Sagan und Georges Simenon), kommentiert humorvoll das Weltgeschehen in einer Bremen2-Radiokolumne - und schreibt Bu¨cher: u¨ber Fußball, Schlager, Pariser Parks, aber auch u¨ber Richard Yates. Zuletzt erschienen unter anderem Mein Vater, die Dinge und der Tod (Antje Kunstmann, 2018) und 2021 als Oktopus-Buch der Roman Als wa¨r das Leben so.