Mustafa Kemal Atatürk und der Dersim Genozid. Stockholm Syndrom oder Existenzsicherung

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783346170668
Sprache: Deutsch
Umfang: 40 S.
Format (T/L/B): 0.4 x 21 x 14.8 cm
Auflage: 1. Auflage 2020
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 5,5 (Schweiz), Universität Basel (Universität Basel- Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Seminararbeit wird nicht detailliert über den Dersim-Genozid geschrieben, mein Fokus liegt auf der Rolle von Atatürk: Viele der Generation, die den Dersim-Genozid überlebt haben, vertreten die Meinung, dass Atatürk in dieser Zeit, wo der Genozid stattgefunden hatte, krank war und nichts davon wusste und wenn er davon gewusst hätte, hätte er die Dersimer*innen gerettet. Sie denken, dass Atatürk demokratisch war und er Alevit*innen und Dersimer*innen liebte. Nicht nur alte Generationen, sondern auch sehr viele zeitgenössische Alevit*innen aus Dersim verteidigen diese Meinung. Dieses Vertrauen zu Atatürk wurde oftmals von den Atatürk-Kritiker aus unterschiedlichen politischen Gründen und Perspektiven als Stockholm Syndrom bezeichnet. Diese Seminararbeit versucht nun, die Rolle Atatürks bei dem Dersim-Genozid mit den bestehenden offiziellen Quellen zu ermitteln. Zunächst wird die historische Entwicklung der Türkischen Republik, von ihrer Gründung 1923 bis zum Dersim-Genozid, erläutert. Auch wird auf die spezifische Geschichte Dersims eingegangen, damit es verständlicher wird, welche Gründe zum Dersim-Genozid geführt haben könnten. Deshalb wird auch ein Blick in die Medien, besonders zwischen 1937-1938 geworfen, vor allem hinsichtlich der Darstellung von Dersim und Dersimer*innen. Hier wird besonders die Orientalismus-Perspektive von Edward Said (1994) als theoretische Basis genommen. In einem zweiten Teil werden dann die Aussagen, die Atatürk entschuldigen bzw. die behaupten, dass Mustafa Kemal krank war und nichts davon wusste oder er getäuscht wurde etc. dargestellt. Darauffolgend werden diese Aussagen mit den bestehenden historischen Quellen verglichen. Als letzter Punk wird die Behauptung analysiert, es handle sich dabei um eine Form von Stockholm Syndrom. Franz Fanons Thesen zur Dekolonisierung und zur psychischen Dimension des kolonisierten Menschen werden als theoretisches Gerüst und Mittel zur Gedankenerweiterung verwendet.

Autorenportrait

Studiert Soziologie und Naheoststudien/Islamwissenschaft

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