Beschreibung
Forschungsarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,3, Universität Augsburg (Philologisch-Historische Fakultät), Veranstaltung: Hauptseminar: Entwicklungsstufen der Skulptur, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Austragungsort zahlreicher Reichstage des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation erlebte die Stadt Augsburg im 16. Jahrhundert eine ungeahnte Prosperität. Der auf Bronzeskulpturen spezialisierte Niederländer Adriaen de Vries (1545/1556-1626), ein Schüler Giambolognas (1529-1608), machte sich für den Figurenschmuck und die Komposition von zwei der drei großen Augsburger Prachtbrunnen verantwortlich. Dem 1599 fertig gestellten Merkurbrunnen am Moritzplatz folgte im Jahre 1600 die Fertigstellung des Herkulesbrunnen in der Mitte der heutigen Maximilianstraße. Die vorliegende Arbeit widmet sich darum der Fragestellung, inwieweit die Augsburger Bronzekunst des Adriaen de Vries als Abbild ihrer Zeit gelten darf. Hierbei oszillieren die politisch-kulturellen Instrumentalisierungen zwischen einem selbstbewussten Ausdruck der Fortitudo Augustae der Stärke, Tapferkeit und Tüchtigkeit der Reichsstadt und einer künstlerischen Ausformulierung der zeitgenössischen, bikonfessionellen Idee.Im Folgenden soll zunächst das historische Vorfeld dargelegt werden. Dies umfasst die erste und zweite Brunnengeneration Augsburgs, welche am Beispiel des Wappners und des Neptuns gerafft präsentiert wird. Eine kurze Darstellung des Augustusbrunnens rundet das Kapitel ab. Dieser leitet als ältester der drei Prachtbrunnen gleichzeitig zum Merkurbrunnen und anschließend zum Herkulesbrunnen über. Diesen beiden von Adriaen de Vries geschaffenen Kunstwerken werden jeweils separierte Kapitel zugestanden. Zunächst erfolgt hierbei eine Beschreibung und eine Kompositionsanalyse des jeweiligen Werkes, anschließend werden mögliche Deutungen und Interpretationsansätze der beiden Zierbrunnen thematisiert. Der Brunnenjüngling im Kastenturm wird anschließend auch in einem separierten Absatz vorgestellt und rundet die Darlegung der konkreten Augsburger Bronzewerke des Adriaen de Vries ab. Das folgende Kapitel legt das Hauptaugenmerk schließlich auf die induktive Einordnung der drei Augsburger Prachtbrunnen in einen größeren Kontext. Hierbei stellt sich erneut die Frage nach der politischen Botschaft der kommunalen Denkmäler im städtischen Gefüge und ob die Brunnen als instrumentalisierte Abbilder ihrer Zeit gelten können in der für Augsburg so eminent bedeutsamen Epoche zwischen Religionsfrieden und Dreißigjährigem Krieg. Ein Fazit rundet die Arbeit ab.
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