Beschreibung
Briefe waren ein Leitmedium der diplomatischen Kommunikation und zählen zu den wichtigsten Quellen der Geschichte der Außenbeziehungen der Frühen Neuzeit. Die Bedeutung diplomatischer Korrespondenzen geht über das Politische weit hinaus, denn sie enthalten eine Fülle an Informationen über die Kultur und Gesellschaft des Gastlandes, über die Umwelt, Lebenswelten und Wissenstransfers. Da sie oftmals seriell vorhanden sind, dokumentieren sie längere Zeiträume, Entwicklungen und Kommunikationsprozesse. 15 Fallstudien untersuchen, basierend auf geschichtswissenschaftlichen, medientheoretischen, literaturwissenschaftlichen und kommunikationspsychologischen Ansätzen, die Medialität diplomatischer Korrespondenzen zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert. Sie sind in drei Feldern angesiedelt, die vielversprechende Möglichkeiten für künftige Forschungen bieten: 1. Akteur*innen, 2. Praxis und 3. Textsortennetze. Die räumlichen und bilateralen Kontexte variieren. Diplomatie war kein isolierter, von der Gesellschaft losgelöster Sektor und diplomatisches Korrespondieren Teil zeitgenössischen Kommunizierens. Aus diesem Grund enthält der Band zusätzlich sechs Studien zur Medialität von Briefen, die nicht der diplomatischen Sphäre angehören und Querverbindungen zwischen diplomatischen Korrespondenzen und der frühneuzeitlichen Briefkultur aufzeigen.
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