Beschreibung
Der Schriftsteller Navid Kermani hat die öffentliche Rede zu einer Kunst gemacht, über die das Land staunt - nicht nur mit seiner berühmten Rede im Bundestag zum Grundgesetz oder der Dankrede für den Friedenspreis in der Paulskirche. Immer wieder überraschte er seine Zuhörer, klärte sie auf, stieß Debatten an, verstörte oder rührte zu Tränen. Das Buch versammelt Kermanis bedeutendste Reden und bringt damit eine der ältesten Gattungen der Literatur zu neuer Geltung. Wie bedankt man sich angemessen für einen Preis, der einem zunächst aberkannt worden ist? Wie erklärt man Amerika kurz nach der Wahl Donald Trumps seine Liebe? Was sagt ein Deutscher mit iranischen Wurzeln über Auschwitz? Welche Worte bleiben am Grab des eigenen Vaters? Und kann ein Kölner objektiv bleiben, wenn er über den 1. FC Köln spricht? Navid Kermani scheut in seinen großen Reden keine Herausforderung und fordert damit auch seine Zuhörer heraus, sich von bekannten Denkmustern zu lösen. In seinem ureigenen Spannungsfeld von klassischer deutscher Literatur, islamischer Mystik, amerikanischer Gegenkultur und europäischem Geist findet Kermani immer neue Gedankenbögen, die auch den Leser bis zur letzten Zeile fesseln. So beseelt spricht gegenwärtig kein zweiter Deutscher zu uns, taktvoll und provokant zugleich, mit Pathos, wo es angemessen ist, und in einem Rhythmus, der fast schon Musik ist.
Autorenportrait
Navid Kermani ist habilitierter Orientalist und lebt als freier Schriftsteller in Köln. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, etwa den Joseph-Breitbach-Preis, den Friedenspreis des deutschen Buchhandels, den Kleist-Preis sowie zuletzt den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg.