Beschreibung
Prag bildet einen Knotenpunkt der zentraleuropäischen Moderne, der durch vielfältige Verflechtungen zwischen deutscher, jüdischer und tschechischer Kultur geprägt ist. Diese kulturellen Verflechtungen bestimmten auch die Entwicklung der Prager Literaturen um 1900. Die Beiträge dieses Sammelbandes legen eine Synthese aus germanistischer und bohemistischer Forschung vor,mit der die spezifische Interkulturalität Prags und der Böhmischen Länder in der Moderne herausgearbeitet wird. Neben bekannten Autoren wie Franz Kafka werden auch weniger bekannte Literaturschaffende untersucht und Themen wie kulturelle Differenz und Fremdheit aber auch kulturelle Vermittlung und übersetzung aus einer interdisziplinären Perspektive beleuchtet. Die Beiträge machen deutlich, dass sich diese Autoren immer auch in der Rolle des Kulturvermittlers befanden.
Autorenportrait
Hansjörg Bay, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft der Universität Erfurt, Publikationen u.a. zu Hölderlin, Kleist, Kafka und zu inter- und transkulturellen Themen.
Schlagzeile
Die Prager Moderne lässt sich nicht auf den Prager Kreis oder Franz Kafka reduzieren, denen gleichwohl eine zentrale kulturelle Bedeutung zukommt. Der Band beabsichtigt eine Neuverortung der gesamten urbanen Kultur und Literatur und betrachtet im Kontext der Interkulturalitätsparadigmen Phänomene der kulturellen Differenz und Fremdheit aber auch der kulturellen Vermittlung in der Prager Moderne. Neben Kafka werden weitere, teilweise bisher nur am Rande behandelte Autoren untersucht. Auf die Vermittlung und Übersetzung zwischen dem Tschechischen und Deutschen schauend, wird die Position dieser Autoren als Kulturvermittler deutlich.>