Aktualisierte Sprache

Schweigen im Zeichen des Eingedenkens bei Paul Celan, Jüdische Moderne 23

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783412531195
Sprache: Deutsch
Auflage: 1. Auflage 2024
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Das negativistische und vieldimensionale Sprachphänomen Schweigen ist in der Celan-Forschung naturgemäß äußerst divergent kommentiert worden. Die gängigen Rezeptionslinien reichen vom Hermetik-Vorwurf in den 50er-Jahren zu Deutungen des Schweigens als Totengedenken, im Sinne einer mystischen Sprache sowie später auch im Rahmen des multidisziplinären Traumadiskurses. Ergänzend dazu zeigt Meret Eliezer ein Schweigen in Celans Werk auf, das im Zeichen des Eingedenkens einer als unabgeschlossen betrachteten Vergangenheit steht und damit in der ethisch-moralischen Absicht, in einer gewissen positivistischen Weise nicht mehr weitersprechen zu wollen, des Rechts der unschuldig Getöteten wegen. Der ethisch-moralische Anspruch des Gedichts, der Sinnlosigkeit des Leidens und des gewaltsamen Todes dichterisch eingedenk zu bleiben, provoziert Celans neue, aktualisierte Sprache (Celan, Der Meridian 1960), in der sich zunehmend ein Schweigen der Bedeutung, des Sinns ausbreitet.

Schlagzeile

Ergänzend zu den bekannten Forschungen zum Sprachphänomen Schweigen bei Paul Celan zeigt die Meret Eliezer ein Schweigen in Celans Werk auf, das im Zeichen des Eingedenkens, einer spezifischen Form des Erinnerns steht. Der ethisch-moralische Anspruch des Gedichts, der Sinnlosigkeit des Leidens und des gewaltsamen Todes dichterisch eingedenk zu bleiben, provoziert Celans neue, aktualisierte Sprache (Celan, Der Meridian 1960), in der sich zunehmend ein Schweigen der Bedeutung, des Sinns ausbreitet.>