Das Geheimnis der Maria Magdalena

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442154142
Sprache: Deutsch
Umfang: 384 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 18.3 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die Wahrheit über das Geheimnis der Maria Magdalena: ein unverzichtbares Buch für alle Dan-Brown-Leser. Gesucht: Maria aus Magdala, erste Zeugin am offenen Grab Jesu. Alter unbekannt, möglicherweise aus der gleichen Generation wie Maria, die Mutter des Jesus von Nazareth. Herkunft: wohlhabende Geschäftsfrau. Als bekehrte Sünderin wollte die patriarchalische Kirche diese Maria Magdalena sehen, die bildende Kunst folgte dieser Legende. Feministische Theologinnen sahen in ihr dagegen die erste Zeugin des Glaubens. Wer war Maria Magdalena wirklich? Eine Spurensuche.

Leseprobe

Zur deutschen Ausgabe Maria Magdalena gehört nicht erst seit Dan Browns Bestseller Sakrileg zu den aufregendsten Frauen der Menschheitsgeschichte. Warum sie das wurde und auf welch verschlungenen Pfaden es dazu kam, dass 'die Venus in Sackleinen', als die sie vor allem in der Kunstgeschichte häufig betrachtet wurde, bis heute zu unserer Vorstellungswelt gehört, das beleuchten die Autorinnen und Autoren dieses Buches auf informative und hoffentlich auch unterhaltsame Weise. Essays, Reportagen und Interviews wechseln einander ab und zeichnen ein kaleidoskopartiges Bild jener Frau, die seit gut zweitausend Jahren im Zentrum der verschiedensten Auseinandersetzungen stand, die verleugnet und verleumdet wurde - aber auch verehrt.Die Intensität dieser Verehrung sowie die Heftigkeit der Angriffe auf Maria Magdalena zeigen schon, wie stark diese Frau gewesen sein muss, um die es hier geht. Stark, unabhängig und aus heutiger Sicht auch emanzipiert: eine Frau ganz in ihrem eigenen Recht, die sich nicht über einen Mann - und heiße er Jesus Christus - definiert, die kein schmückendes Beiwerk 'an der Seite des Messias' ist; sondern eine, die auf gleicher Augenhöhe mit dem Erlöser spricht, von dem sie - sie und keiner der männlichen Apostel - den Auftrag erhält, seine Mission zu Ende zu führen.Was natürlich auch schon wieder eine Interpretation ist und nur zeigt, wie mitreißend die Lebensgeschichte dieser Frau ist; wie sehr sie und all die Debatten um ihre Person uns in ihren Bann ziehen und immer wieder aufs Neue faszinieren können.Dass das, was wir über Maria Magdalena 'wirklich' wissen, in einem auffälligen Missverhältnis zur stetig anhaltenden Diskussion um ihre Person steht, scheint in diesem Zusammenhang nur auf den ersten Blick kurios zu sein: Reduziert man die bekannten Fakten auf ihren wesentlichen Kern, so ist da nicht viel mehr als eine Frau aus Magdala, die Jesus begegnete. Auf die Art der 'Begegnung' aber kommt es an, und schon hier beginnen die Spekulationen, die in diesem Buch noch ausführlich erläutert werden.Dabei zeigt sich, dass es vielleicht gerade die Widersprüchlichkeit der Maria Magdalena ist, die ihre wahre Faszination ausmacht, dass das Uneindeutige interessanter zu sein scheint, als es das Eindeutige jemals sein könnte, und dass gerade die vielschichtige, facettenreiche, widersprüchliche Maria Magdalena eine ideale Projektionsfläche für männliche (und weibliche) Fantasien bietet - eine frühe Popgöttin also, und zwar eine, die weniger den lüstern frömmelnden Madonnenbildern des Mittelalters gleicht als vielmehr jener sehr irdischen 'Madonna', die heutzutage durch die Konzerthallen der Welt zieht, mit einer Dornenkrone vom Kreuz steigt und 'Live to tell' singt.Was die Botschaft der Maria Magdalena war oder ist, scheint weniger offensichtlich zu sein. Aber sie muss gefährlich sein, diese Botschaft: so gefährlich, dass sie aus dem Gedächtnis der Zeit gestrichen werden sollte, dass sie und die Frau aus Magdala als Person vertuscht, verleumdet, verleugnet und letztlich eliminiert werden sollte.Und doch scheint keiner ihrer Gegner mächtiger zu sein als sie: mächtiger als die Maria Magdalena in ihren wildesten Fantasien. Denn die 'Venus in Sackleinen' hat in dieser wie in anderen Rollen alles - und alle - überlebt, Freunde wie Gegner, Verehrer wie Verklärer.Dass ihr das vielleicht auch deshalb gelang, weil sie vor allem das ist, was wir in ihr sehen wollen, entwertet nicht ihre eigentliche Bedeutung: Denn sie ist es doch, die uns immer wieder anregt, inspiriert und herausfordert. Und sie ist es auch, die sich letztlich mit einem Lächeln über alle Deutungsversuche zu erheben scheint.Dass wir uns von diesem 'Lächeln' durchaus eine Vorstellung machen können; dass wir es je nach unserem persönlichen Naturell gerne ergründen würden oder auch einfach nur zurücklächeln - auch das macht Maria Magdalena zu einer der aufregendsten Frauen der Menschheitsgeschichte. Für die deutsche Ausgabe dieses Buches wurden sämtliche Beiträge neu Leseprobe