Der grausige Jahrmarkt

Eine Reihe betrüblicher Ereignisse 9

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442545926
Sprache: Deutsch
Umfang: 272 S., 17 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 2.8 x 19 x 13.1 cm
Einband: Halbleinen

Beschreibung

Auch wenn Sie die ersten sechs Bände aus der 'Reihe betrüblicher Ereignisse' schon gelesen haben - das ist noch lange kein Grund, jetzt damit weiterzumachen! Die Bände sieben bis neun enthalten nämlich derart deprimierende Geschichten, dass sich Ihnen beim Lesen garantiert der Magen umdrehen wird. Um Ihnen solches Ungemach zu ersparen, sollen hier auch keine grausigen Einzelheiten aus dem traurigen Leben der Baudelaire-Waisen erwähnt werden, insbesondere soll nicht von aufgehetzten Menschenmengen, zweiköpfigen Monstern, der Verhaftung und Ermordung unschuldiger Leute, der bedrohlichen Ansammlung schwarzer Krähen, überflüssigen Operationen, Gefängniszellen, ausgehungerten Löwenmeuten und vor allem nicht von Graf Olaf gesprochen werden. Der unglückselige Autor Lemony Snicket hat einen Eid abgelegt, das betrübliche Schicksal der drei Waisenkinder Klaus, Sunny und Violet zu erforschen und aufzuzeichnen. Sie aber könnten Ihre Zeit mit etwas Nützlichem und Erfreulichem verbringen - und zum Beispiel stattdessen ein anderes Buch lesen.

Autorenportrait

Lemony Snickets einziger Lebenssinn war es, die Geschichte der Baudelaire-Waisen aufzuzeichnen. Dieses fürchterliche Vorhaben hat ihn zu zahlreichen Schauplätzen äußerst schrecklicher Verbrechen geführt, meist in der Nebensaison. Nachdem diese unmenschlic

Leseprobe

Wenn mein Arbeitstag vorüber ist und ich mein Notizbuch zugeschlagen, meinen Kugelschreiber versteckt und in das gemietete Kanu Löcher gesägt habe, damit es nicht gefunden wird, verbringe ich den Abend gern mit den wenigen Freunden, die überlebt haben. Manchmal sprechen wir über Literatur. Manchmal sprechen wir über die Leute, die uns zu vernichten trachten, und darüber, ob irgendwelche Hoffnung besteht, ihnen zu entkommen. Und manchmal sprechen wir über furchtbare und lästige Tiere, die sich in unserer Nähe aufhalten könnten, und dieses Thema führt immer zu großen Meinungsverschiedenheiten über die Frage, welcher Teil eines furchtbaren und lästigen Tieres am furchtbarsten und lästigsten ist. Einige vertreten die Meinung, das seien die Zähne des Untiers, denn Zähne dienen dazu, Kinder zu fressen und oft auch ihre Eltern und dann ihre Knochen abzunagen. Andere behaupten dagegen, es seien die Klauen des Untiers, denn Klauen dienen dazu, Dinge in Fetzen zu reißen. Wieder andere sagen, es seien die Haare des Untiers, denn Haar kann Personen mit Allergien zum Niesen bringen. Ich jedoch bestehe immer darauf, dass der furchtbarste Teil eines Untiers sein Rachen ist, aus dem einfachen Grund, dass, wenn du schon den Rachen eines Untiers siehst, du die Zähne des Untiers bereits gesehen hast und vermutlich auch seine Klauen und sogar seine Haare, und jetzt bist du gefangen, und es besteht wahrscheinlich keine Hoffnung mehr für dich. Deshalb ist die Wendung 'im Rachen des Untiers' ein Ausdruck geworden, der bedeutet: 'an einem schrecklichen Ort mit wenig Hoffnung auf ein unversehrtes Entkommen', und das ist kein Ausdruck, auf dessen Verwendung man sich freuen sollte. Ich muss dir nun leider sagen, dass dieses Buch den Ausdruck 'im Rachen des Untiers' drei Mal verwenden wird, bevor es zu Ende ist, ohne dass ich dabei die unzähligen Male mitzähle, die ich 'im Rachen des Untiers' bereits benutzt habe, um dich vor all den Verwendungen von 'im Rachen des Untiers' zu warnen, die noch vorkommen werden. Drei Mal im Verlaufe dieser Geschichte werden sich Personen an einem schrecklichen Ort befinden, mit geringen Chancen, von dort unversehrt zu entkommen, und aus diesem Grund würde ich dieses Buch wieder hinlegen und selber unversehrt zu entkommen versuchen, denn diese elende Geschichte ist so finster und jammervoll und feucht, dass dir seine Lektüre das Gefühl vermitteln würde, selbst im Rachen des Untiers zu sein - und diese Verwendung des Ausdrucks zählt ebenfalls noch nicht. Die Baudelaire-Waisen waren im Rachen des Untiers, das heißt, sie befanden sich im dunklen und beengten Kofferraum einer langen schwarzen Limousine. Falls du nicht gerade ein kleiner, tragbarer Gegenstand bist, sitzt du wahrscheinlich lieber auf einem Sitz, wenn du in einem Auto fährst, damit du dich in die Polster lehnen und durch die Fenster auf die vorbeifliegende Landschaft blicken kannst und dich mit einem niedrig und stramm befestigten Sicherheitsgurt sicher und geborgen fühlst. Aber die Baudelaires konnten sich nicht zurücklehnen, und der ganze Körper tat ihnen weh, nachdem sie sich schon mehrere Stunden lang aneinander gequetscht hatten. Es gab auch kein Fenster, aus dem sie blicken konnten, sondern nur ein paar Kugellöcher, die bei einem gewalttätigen Zusammentreffen entstanden waren, das zu recherchieren ich nicht den Mut gefunden habe. Und sie fühlten sich alles andere als sicher und geborgen, wenn sie an die anderen Passagiere der Limousine dachten und sich vorzustellen versuchten, wohin die Reise ging. Der Fahrer der Limousine war jemand namens Graf Olaf, ein Bösewicht mit nur einer statt zwei Augenbrauen, der habgierig nach Geld verlangte, statt andere Menschen zu respektieren. Die Baudelaires waren zum ersten Mal mit Graf Olaf zusammengetroffen, nachdem sie die Nachricht erhalten hatten, ihre Eltern wären in einem schrecklichen Feuer ums Leben gekommen; und sie hatten bald entdeckt, dass Olaf nur an dem riesigen Vermögen interessiert war, das ihre M Leseprobe

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