Beschreibung
Raymund Schwager trat mit Verve mitten im Kalten Krieg für das Engagement der Kirche für die Haltung der Gewaltlosigkeit ein und wurde deswegen als kommunistisch verseuchter Theologe gebrandmarkt. Er verteidigte zugleich die traditionelle Rede von einem erlösenden Opfertod Jesu und galt deswegen vielen als neokonservativer Hardliner. In seinen zahlreichen kleinen Schriften begegnet man jedoch einem anderen Schwager, einem Denker, zutiefst ergriffen von der Kraft des Evangeliums und der kirchlichen Tradition - und zugleich jenseits ideologischer Scheuklappen darum ringend, die Botschaft Jesu mitten im Hier und Heute plausibel zu machen. Die hier zusammengestellte Auswahl aus den kleinen Schriften Schwagers zeigt ihn als einen wachen Zeitgenossen, der Theologie betrieb im unmittelbaren Gespräch mit den vitalen kirchlichen, politischen und theologischen Fragen der Zeit.
Autorenportrait
Raymund Schwager SJ (1935-2004), 1955 Eintritt in den Jesuiten-Orden, 1977 Professor für Dogmatik in Innsbruck; Gründung einer "theologischen Denkschule", die sich den Namen "Dramatische Theologie" gibt. Er erkannte früh die theologische Bedeutung der Gewaltproblematik, seine "dramatische Soteriologie" ermöglicht neue Wege interdisziplinärer Auseinandersetzung mit den Kultur- und Naturwissenschaften.