Die neue Welt

Die Saga der neuen Welt 3 - Roman

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453524514
Sprache: Deutsch
Umfang: 622 S.
Format (T/L/B): 4.1 x 21.2 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der fulminante Abschluss der großen Fantasy-Trilogie Noch immer herrscht ein erbitterter Kampf im zerstörten Imperium. Doch drei mutige Gefährten, Nachfahren des legendären königlichen Kartografen, stellen sich ihrer Bestimmung - und ein neues Zeitalter bricht an. Die atemberaubende Trilogie vom amerikanischen Star der Abenteuer-Fantasy.

Leseprobe

Vaxans könnte ihn noch einmal anstecken. Stattdessen wanderte er durch die Onyxstraßen, vorbei an Gebäuden aus Rubin und Smaragd, Topaz, Lapislazuli und Zitrin - und empfand dabei nichts. Die Architektur erinnerte ihn an die großen Paläste des Imperiums: Relikte einer Zeit, in der Helden unter den Menschen gewandelt waren und Legenden geboren wurden. Mit solchen Legenden war er aufgewachsen und hatte davon geträumt, eines Tages auch ein Held zu werden. Er wusste, dieser Weg zur Unsterblichkeit erforderte, dass er Jaedun erreichte, die Magie, die aus einem gewöhnlichen Krieger einen Mystiker machte. Eifriges Studium und viel Übung konnten ihn zwar zu einem herausragenden Schwertkämpfer machen, aber ein Mystiker war mehr. So jemand war übernatürlich begabt. Mit seinem Meister Moraven Tolo war er auf eine Mission in die Einöde aufgebrochen, wo die Magie das Land noch immer prägte. Doch dann hatte sich sein Auftrag geändert. Er und der Erfinder Borosan Gryst waren tief nach Ixyll vorgedrungen, auf der Suche nach Voraxan, dem Ruheplatz der Schlafenden Kaiserin. Dort wollten sie die Kaiserin aufwecken und ihr Heer zurück in das Imperium führen, das sie siebenhundert Jahre zuvor selbst zerschlagen hatte. Er blieb neben einem kleinen Smaragdgebäude stehen und strich mit den Fingern leicht über die in den Sturz eingravierten Schriftzeichen: Shan Tsiendao. Im Innern des Bauwerks konnte er ihre ruhende Gestalt erkennen. Sie schlief, träumte und wartete wohl darauf, wieder in den Kampf gerufen zu werden. Obwohl er selbst den Drang zur Rückkehr in die Neun Dynastien verspürte, bedauerte er, diese Krieger dafür wecken zu müssen. Seine Suche nach dem Heldentum hatte ihn hierher in die Prachtstadt der Toten geführt, mit ihren Grüften, die aus Edelstein gehauen und wie Wohnhäuser geformt waren. Doch dies war keineswegs ein Ort der Trauer und des Leids. Vielmehr gestalteten sich die Straßen und Gebäude zu einem friedvollen Hafen. Durchaus angemessen, wenn man bedachte, dass die hier ruhenden Krieger die größte Schlacht in der Geschichte der Welt geschlagen hatten. Ciras ging weiter und schlenderte zurück zum Onyx-Innenhof des Rubinpalasts, der die Ruhestätte der Kaiserin gewesen war. Zwischen dem Palast und einem Diamantspringbrunnen saß Borosan Gryst und bastelte an einer seiner magischen Erfindungen. Trotz der Mühsale ihrer gemeinsamen Reise war er noch immer recht füllig. Er trug kein Schwert und besaß weder Kampfgeschick noch -gefühl. In Ciras' Welt machte das den dunkelhaarigen Gyanridin zu einer Gestalt, die man nur verachten konnte. Und doch hatte sich Borosan im Verlauf der Reise als schlau erwiesen. Als beinahe zu schlau. Ciras' Schatten fiel über Borosan. »Ich fasse es nicht, wie Ihr vor mir geheim halten konntet, dass sich Kaiserin Cyrsa gar nicht mehr hier aufhält.« Er breitete die Arme aus, als wolle er die ganze Juwelenstadt umfassen. »Wir sind zusammen durch die bekannte Welt gereist, haben fremde Länder durchquert und zahllose Gefahren gemeistert, und Ihr habt es mir verschwiegen.« Borosan lächelte väterlich. »Es lag nicht an mangelndem Vertrauen, Meister Dejote. Ich bin in geheimer Mission für die Kaiserin unterwegs gewesen. Ich habe auch meinem Vater nichts davon gesagt und hätte es selbst Prinzdynast Cyron nicht verraten, auch wenn er mich danach gefragt hätte. Ihr solltet es nicht persönlich nehmen.« Der schlanke Schwertkämpfer ging neben seinem stämmigen Begleiter in die Hocke, achtete aber darauf, außer Reichweite des spinnenartigen Thanatons zu bleiben, an dem Borosan arbeitete. »Ich verstehe die Notwendigkeit der Geheimhaltung durchaus. Diese Botschaft nach Voraxan zu bringen, war äußerst wichtig. Aber was wäre geschehen, hätte Euch unterwegs der Tod ereilt? Die Nachricht hätte sie nie erreicht.« Borosan zuckte die Achseln. Beide Arme steckten tief im kugelförmigen Rumpf des Thanatons. »Ich gehe davon aus, dass ich nicht der Einzige bin, den die Kaiserin mit ihrer Botschaft auf den Weg geschickt hat. Ich bin nu Leseprobe