Beschreibung
Märchenhafte Fantasy Nach "Kind der Magie" und "Kind der Götter" - der große Abschluss der Saga Magie, Liebe und der Mut einer außergewöhnlichen Heldin - Jennifer Fallons "Dämonenkind"-Trilogie bietet fantastische Unterhaltung für alle Fans von Elizabeth Haydon und Licia Troisi: Eine grausame Schwesternschaft beherrscht Medalon. Nur ein Dämonenkind, halb Gott, halb Mensch, könnte sie stürzen. Die Götter haben R'shiel auserwählt. Doch ist das Mädchen in der Lage, das Schicksal zu verändern?
Autorenportrait
Jennifer Fallon wurde als neunte von dreizehn Töchtern in Melbourne, Australien, geboren. Getrieben von der Neugier am Leben arbeitete sie unter anderem als Kaufhausdetektivin, Jugendarbeiterin und professionelle Sporttrainerin. Neben ihren drei eigenen K
Leseprobe
Korandellante Ortyn, letzter König der Harshini, wartete den Ausklang des Konzerts ab, bevor er das natürlich entstandene Amphitheater am Mittelpunkt des Sanktuariums verließ, um seine Gemächer aufzusuchen. Zuvor jedoch beglückwünschte er die Künstler. Er bewunderte die ausgeklügelte Darbietung, die sie ersonnen hatten - eine Mischung aus Magie und Alltäglichem -, und sprach ihnen für ihre Leistung würdigen Dank aus. Lächelnd und winkend schlenderte er durch ihre Versammlung, während sich das schimmernde Zwielicht des Abends über das Tal senkte und den magischen Ort erfüllte. Die hohen, anmutigen weißen Zwiebeltürme ragten über die verborgene Stadt empor, gleißten in der Abenddämmerung silbern. Ihre Bewohner mühten sich verzweifelt, frohen Mutes zu sein, und im Gegenzug gab auch er sein Bestes, um so zu wirken, als wäre er heiter und gelassen. Dennoch konnte man der gewohnten Harmonie des Sanktuariums inzwischen eine gewisse Brüchigkeit anmerken; eine Brüchigkeit, die Korandellan deutlicher als jeder andere Harshini spürte. Das Glück stand auf tönernen Füßen, alle Fröhlichkeit war Selbstbetrug. Den Harshini zerrann die Zeit, und zwar im buchstäblichen Sinn des Wortes. Wie nahe sie dem Ende schon waren, wusste allein Korandellan. Es mochte sein, dass Shananara etwas ahnte. Sie trat, gekleidet in das lange, weite Gewand, das die meisten Harshini bevorzugten, an seine Seite, was ihn gelinde überraschte. Seit geraumer Zeit trieb sich Shananara des Öfteren außerhalb des Sanktuariums umher, sodass er sich daran gewöhnt hatte, sie in der Drachenreiter-Lederkluft zu erblicken. Seine Schwester was stets stärker als er am Tun und Lassen des Menschenvolks interessiert gewesen. Seit nun das Dämonenkind umging und dessen Gegenwart Einfluss auf den Lauf der gesamten Welt nahm, wünschte Shananara dringend darüber Bescheid zu wissen, was geschah. In einer vertrauten Geste hakte sie sich bei ihm unter und begleitete ihn zu seinen Gemächern; dort wartete sie, bis sich die Flügeltür lautlos hinter ihnen geschlossen hatte, und ergriff dann das Wort. »Lass mich dir Beistand erweisen, Korandellan.« Der König stieß einen Seufzer aus, ließ die Schultern hängen; in Shananaras Gegenwart zerbröckelte sein vorgespiegelter Lebensmut, trat die Zermürbung in den Vordergrund. »Nein«, erwiderte er und ließ seine hoch gewachsene Gestalt in einen mit kunstvollem Schnitzwerk verzierten Lehnstuhl sinken, der an der offenen Balkontür stand. Durch die gleichfalls offenen Fenster wehte das Geplätscher des Wasserfalls herein. Wie immer war der Abend klar und mild. »Mir kannst du nicht von Nutzen sein, Shananara. Ich brauche deine Kräfte für andere Aufgaben.« »Solltest du scheitern, werden sich uns keine anderen Aufgaben mehr stellen«, warnte sie ihn. »Darum erlaube mir, an deiner Bürde mit zu tragen. Oder genießt du es, ein Märtyrer zu sein?« Matt schmunzelte Korandellan ihr zu. Sie hatte sich abermals unter die Menschen gemischt. Wie jedes Mal nach solchen Ausflügen spiegelte ihre Ausdrucksweise die bei den Sterblichen gemachten Erlebnisse wider. »Nein, ich finde durchaus keinen Gefallen daran, ein Märtyrer zu sein, Schwester. Doch scheitere ich, so benötigt dich unser Volk, um Führung zu haben. Stehst du mir heute bei, wird mir sicherlich die Bürde erleichtert, aber du wärst geschwächt in einer künftigen Zeit, in der einer von uns sich als stark erweisen muss. Ausschließlich das Dämonenkind kann mich meiner Bürde ganz und gar entledigen.« Shananara setzte sich in einen der Lehnstühle am Fenster. »Das Dämonenkind? Diese unverlässliche, eigensinnige, halb menschliche, gottlose Göre? Wenn sie es ist, von der du dir unsere Rettung versprichst, Bruder, dann sind wir dem Untergang geweiht.« »Du solltest nicht so missfällig über sie reden, meine Teure. R'shiel wird tun, was sie zu tun hat.« »Sie stellt an, was ihr behagt, Korandellan, und sonst gar nichts. Ich bezweifle, dass selbst die Götter wissen, ob sie ihrer Bestimmung nachkommen wird.« »Und doch ist sie Leseprobe
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Heyne, Wilhelm Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe Gmb
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München