Der Schattenbote

Der Weitseher 2 - Roman, Die Weitseher-Trilogie 2

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453525207
Sprache: Deutsch
Umfang: 960 S.
Format (T/L/B): 5.2 x 20.6 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein Fantasy-Held, den man nie mehr vergisst Mit ihrem Epos um den jungen Fitz hat Robin Hobb ein Meisterwerk der Fantasy geschaffen. Als Erbe der legendären Weitseher und ausgesandt im Auftrag des Königs hat Fitz seine Bewährungsprobe überstanden - wenn auch nicht ohne Leid und Schmerz. Er ist zerrissen zwischen dem Zorn auf sein Schicksal und seinem Eid für den König. Doch dieser liegt im Sterben, und nur Fitz kann Rettung bringen .

Autorenportrait

Hinter dem Pseudonym Robin Hobb verbirgt sich eine erfahrene Autorin, die große Erfolge auf dem Gebiet der phantastischen Abenteuerliteratur erzielte. Mit der "Weitseher"-Trilogie hat Robin Hobb ein für sie bislang neues Terrain beschritten: das der High-Fantasy. Die mitreißende Geschichte um den Helden Fitz hat schon jetzt unzählige Leser in ihren Bann geschlagen. Sie lebt und arbeitet mit ihrem Mann und vier Kindern im US-Bundesstaat Washington.

Leseprobe

TRÄUME UND ERWACHEN Deshalb ist es verboten, genaues Wissen über Magie schriftlich niederzulegen? Vielleicht, weil wir alle fürchten, solches Wissen könne in die Hände einer Person fallen, die nicht geeignet ist, davon Gebrauch zu machen. Von jeher hat es ein System der Ausbildung von Schülern gegeben, um sicherzustellen, dass spezifische Kenntnisse auf diesem Gebiet nur an jene vermittelt werden, die wissen, was sie tun, und sich würdig erwiesen haben. Während dies ein löblicher Versuch zu sein scheint, uns vor unlauteren Autodidakten zu schützen, wird dabei außer Acht gelassen, dass nicht dieses Wissen die Grundlage ist, aus der Magie entsteht. Die Befähigung für eine bestimmte Form der Magie ist entweder angeboren oder nicht vorhanden. Die Fähigkeit für die Gabe, zum Beispiel, ist eng mit der Blutlinie des Königshauses der Weitseher verknüpft, obwohl sie auch als wilder Trieb bei Leuten vorkommt, die durch ihre Vorfahren sowohl von den Inlandvölkern als auch von den Outislandern abstammen. Jemand, der in der Gabe ausgebildet ist, vermag das Bewusstsein eines anderen über jede Entfernung hinweg zu berühren und dessen Gedanken zu lesen. Die in besonderem Maße der Gabe Kundigen sind imstande, die Gedanken des Betreffenden zu beeinflussen oder mit ihm zu kommunizieren. Alles in allem ist das ein durchaus nützliches Werkzeug, um in einer Schlacht die Truppen zu befehligen oder Nachrichten zu übermitteln. Im Volk weiß man von einer seit undenklichen Zeiten existierenden Magie, der alten Macht. Sie ist heutzutage verpönt, und es wird kaum jemand zugeben, diese Fähigkeit zu besitzen. Es heißt immer nur, die Bewohner dieses oder jenes nächsten Tals seien darin bewandert, oder die Menschen jenseits der fernen Hügel. Ich vermute, die alte Macht war einst das natürliche Talent derer, die als Jäger dieses Land durchstreiften, statt sesshaft zu werden; eine spezielle Form der Magie für all jene, die sich den wilden Tieren des Waldes verbunden fühlten. Die alte Macht, so heißt es, verlieh einem die Fähigkeit, die Sprache der Tiere zu verstehen, doch eine Warnung gab es dabei zu beachten: All jene, die die Macht zu lange oder zu gekonnt ausübten, würden sich schließlich in das Tier verwandelten, mit dem sie sich verbunden hatten. Aber das sind vielleicht nur Märchen. Daneben gibt es die Heckenmagie, obwohl es mir nie gelungen ist, den Ursprung dieser Bezeichnung herauszufinden. Diese nur teilweise durch Beweise belegte und teils recht fragwürdige Form der Magie umfasst das Deuten von Handlinien, das Wasserlesen, die Weissagung aus der Kristallkugel sowie eine Vielzahl anderer hellseherischer Praktiken, die vorgeben, die Zukunft vorhersagen zu können. Eine eigene, nicht näher benannte Gruppe bilden die magischen Spielarten, mit denen physische Effekte erzeugt werden, wie etwa Unsichtbarkeit und Levitation, also toten Dingen Leben einzuhauchen oder sie in Bewegung zu versetzen - sämtlicher Hokuspokus aus den alten Märchen. Ich weiß von keinem Volk, das die letztgenannten Kräfte für sich in Anspruch nehmen kann. Sie scheinen einzig Auswüchse der Phantasie zu sein, die in ferner Vergangenheit oder fremden Ländern angesiedelt sind oder Geschöpfen der Mythologie zugeschrieben werden: Drachen, Riesen, den Uralten, den Anderen, Elfen. Ich muss innehalten, um die Feder zu reinigen. Auf diesem armseligen Papier zerläuft der feinste Strich zu unförmigem Gekleckse, doch ich will für diese Worte kein gutes Pergament verwenden; zumindest vorläufig nicht. Ich zweifle, ob es gut ist, sie aufzuschreiben. Warum sie überhaupt dem Papier anvertrauen? Wird diese Geheimlehre nicht mündlich an jene weitergegeben werden, die ihrer würdig sind? Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht. Was wir in unserer Zeit für ganz selbstverständlich halten, nämlich die Kenntnis dieser Dinge, mag eines Tages für unsere Nachfahren nur noch staunenswert und ein Rätsel sein. In allen Bibliotheken lässt sich nur wenig Material über Magie finden. Mühselig verfolge ich einen r Leseprobe
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