Beschreibung
Der 1939 erstmals erschienene Band wird nun, mit einem Nachwort von Karl Krolow, neu aufgelegt; es ist an der Zeit, sich dieser 'Meisterstücke' innerhalb der Insel-Bücherei aufs neue zu vergewissern. Marie von Ebner-Eschenbach war neunundvierzig Jahre alt, als die Aphorismen 1879 erschienen - als Buch, das sie ihren Freunden zugedacht hatte, das ihr aber sehr bald schon von allen Seiten, aus allen Leserkreisen neue Freunde zuführte. 'Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden was wir erleben, macht unser Schicksal aus.' Ein merkenswerter Satz, der uns zu einer nächsten fragenden Feststellung führt: 'Wo gibt es noch einmal zwei Dinge so entgegengesetzt und doch so nahe verwandt, so unähnlich und doch so oft kaum voneinander zu unterscheiden wie Bescheidenheit und Stolz?' Charakteristisch für die Aphorismen scheint ohne Frage die ihnen innewohnende Mischung aus Stolz und Bescheidenheit zu sein.
Autorenportrait
wurde als Freiin Dubský am 13. September 1830 in Mähren geboren. Sie wuchs auf dem elterlichen Gut Schloss Zdislawitz bei Kremsier und in Wien auf. 1848 heiratete sie ihren Vetter Moritz Freiherr von Ebner-Eschenbach; das Paar lebte von 1856 an in Wien. Mit den Dorf- und Schlossgeschichten gelang ihr 1883 der Durchbruch als Schriftstellerin, u. a. mit der Novelle Krambambuli. Marie von Ebner-Eschenbach starb am 12. März 1916 in Wien.