Beschreibung
Honoré de Balzacs Bemühen, Walter Scott, den Meister des historischen Romans, und dessen Geheimnis, aus der Vergangenheit sinnfällige Gegenwart werden zu lassen, nachzueifern, ist in besonderer Weise im Roman Die Chouans gelungen. Die Geschichte spielt 1799 in der Bretagne, wo die Bauernschaft, von altgläubigen Geistlichen und royalistischen Emigranten fanatisiert, einen erbarmungslosen Kleinkrieg gegen die republikanischen Soldaten des Konsuls Bonaparte führen. Sie überfallen Postkutschen, rauben Reisende aus, strafen in Femegerichten echte und vermeintliche Verräter ihrer Sache. Der Zusammenprall zwischen den Verteidigern des Ancien régime und denen der neuen Republik wird nicht in dürren Worten geschildert, das besorgen Balzacs kräftige Zeitbilder in zwingender Anschaulichkeit. Erzählt wird vor dem Hintergrund dieses blutvollen Kampfes die dramatische Liebesgeschichte zwischen dem jungen Marquis de Montauran, Führer der königstreuen Chouans, und der schönen Marie de Verneuil, die den Marquis im Auftrag des mächtigen Polizeiministers Fouché eigentlich ausspionieren und verderben soll. Die Liebe der beiden Helden scheitert ebenso wie ihr politischer Auftrag.
Autorenportrait
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