Beschreibung
Im Laufe der Jahrhunderte ist der Dekalog (die Zehn Gebote) zu einem Paradigma für ethischen und politischen Formalismus geworden: Nicht wie und warum er formuliert wurde, war wichtig, sondern nur, dass seine Gebote eingehalten wurden. Debora Tonelli beschreitet einen historisch-politischen Weg, auf dem der inneren Verpflichtung des Individuums ein besonderes Augenmerk geliehen wird. Das Bewusstsein dieses Weges, der als Modell für eine "deontologische" Ethik betrachtet werden kann, führt einerseits zur Wiederentdeckung dieses kultur- und religionsgeschichtlich zentralen Textes und andererseits zur Kritik jeglichen ethischen und politischen Formalismus.
Autorenportrait
Debora Tonelli, Dr. phil.; Dr. theol., geboren 1975, forscht am Zentrum für Religionswissenschaften der Bruno Kessler Stiftung (Trient) und lehrt in den Bereichen Politischen Philosophie und Politik und Religion sowie Bibelwissenschaften an verschiedenen Universitäten in Rom und Trient. Sie hat Philosophie, Theologie und alte semitische Sprachen studiert und 2005 in Politischer Philosophie in Rom promoviert und mit einer interdisziplinären Spezialstudie zum Thema "Immagini di violenza divina nell'Antico Testamento. Un approccio estetico" 2012 den Dr. theol. an der Westfälischen Universität Münster erworben.